Tizziani

Seit Mitte November 2012 ist das Tizziani in neuen Händen. Michael ist zu neuen Ufern aufgebrochen und ich wünsche dazu viel Glück. Umso gespannter waren wir auf unseren ersten Besuch im ‘neuen’ Tizziani.
Was ist den neu? Auf den ersten Blick sieht man kaum einen Unterschied. Zwar fehlt die Speisetafel an der Wand und es gibt kein Rezitieren des Angebotes am Tisch, dafür gibt eine Speisekarte mit einer Seite Vorspeisen und einer Seite Hauptgänge. Dazu noch ein Vegi-​Gericht und einen Tagesfisch (war bei uns Kabeljaufilet mit Spinat). Soweit alles OK.
Obwohl die Tizziani-​Klassiker wie Markbein, Mistkratzerli und Cordon Bleu auch im neuen Tizziani angeboten werden, fanden wir die Auswahl jedoch als recht klein und sehr fleischlastig. Wir haben uns bei der Vorspeise für das Markbein und die Curry-​Schaumsuppe entschieden. Gefolgt vom Vegi-​Risotto und einem Cordon Bleu. Das Essen war gut, das Risotto sogar ausgesprochen lecker. Den Preis empfanden als etwas zu hoch, vielleicht auch, weil wir den Service im Vergleich zu früher leidenschaftsloser und unpersönlicher empfunden haben.

Vor Jahren logierte ich mal oberhalb vom Restaurant Tizziani. Ab und an verwöhnte ich mich, meistens wenn der Kühlschrank leer war, mit einem feinen Essen beim Michael. Das Restaurant ist sehr einfach und gemütlich eingerichtet. Geändert hat sich in den Jahren fast nichts. Es sind immer noch die rustikalen Holztische und die rötlichen Backsteine die diesen ungemeinem Charme ausstrahlen.
Das beste am Tizziani ist die gesprochene Speisekarte. Also aufgepasst, denn es ist nicht einfach, all die schmackhaften Leckereien sich zu merken. Hier wird mit saisonalen und regionalen Produkten gekocht — und das schmeckt man. Meine Lieblinge sind das Markbein aus dem Muotathal oder das Kalbsschnitzel Primavera mit Ruccola, Basilikum und feingeschnittenen Tomaten. Dazu einen erlesenen Roten; Corbières, Blason d‘Aussieres.
Im Sommer sitzt man an bunten Tischen auf der Terrasse und geniesst bei einem Bier den Feierabend. Ein weiteres Highlight sind die fein gefüllten Picknick Körbe (auf Vorbestellung). Ein Hoch auf den Gastgeber!