Mit den zahlreichen Coiffeur-Saloons in Zürich kann ich mit etwa 99.99% nichts anfangen. Nicht weil ich an deren Qualität zweifle — obwohl es ziemlich sicher einige«schwarze Schafe» in diesem Business gibt —, sondern weil mein afrikanisches, sagen wir mal… ‘leicht’ widerspenstiges Haar den europäischen Haarpflegeprodukten erfolgreich trotzt. Da ich wie jede andere Frau in unserer doch recht eitlen Zürich ohne eine anständige Frisur nicht überleben kann(ja, gewisse Clichés sind halt nicht ganz unwahr), muss ich mich in Zürichs Hochburg der afrikanischen Haarkunst begeben: dem Langstrassen-Quartier. Das American Barber Beauty Lokal von Chantal(Nachname unbekannt) gehört zu der«Upper Class» der Langstrassen Coiffeur-Saloons. Auch mit vielen Kunden, die übrigens von überall her kommen(auch Schweizer) und straffem Zeitplan hat Chantal immer Zeit für ihre treuen Lieblingsstammkunden; sei es für den letzten Tratsch aus Kamerun oder eine tiefgründige Diskussion über die unabdingbare Existenz Gottes, während dem Frisieren selbstverständlich(letzteres Thema wird natürlich dann am liebsten angestimmt, wenn der Gesprächspartner so gar nichts von Religion hält — jaja, man kann auch gleichzeitig frisieren und missionieren). Dieses Coiffeur-Geschäft repräsentiert den afrikanischen und auch afroamerikanischen Lebensstil: Jeder gibt jedem Tipps für alle Lebenslagen, es läuft ständig Musik, es wird viel und laut gelacht. Kurzum: die Bude pulsiert. Und obendrein sieht man schlussendlich noch top aus!