Die schönen Schnee-Bilder auf Qype haben mich aus dem Haus gelockt. Meine Ahnenforschung konnte ich erfolgreich durchführen, nun ist mal Pause angesagt. Die Sonne hat sich heute nicht durch die dicke Wolkenschicht arbeiten können. Höchstens ein erhellter Fleck am Himmel, zeigte den Sonnenstand an. Egal ! Bevor meine Wanderung begann, legte ich die Spikes um die Wanderschuhe. Das liest sich jetzt so flott, aber ich hatte ganz schon zu fummeln und zu kämpfen kicher. Die Gummistöpsel kamen von den Wanderstöcken, nun war ich gut gerüstet. Es konnte losgehen. Der Schnee war festgetreten aber nicht glatt. Es lief sich gut. Einige Wandergrüppchen waren mit mir aus dem Bus gestiegen. Aber von der Margarethenhöhe gehen viele Wanderwege in alle Richtungen, da verliert man sich schnell aus den Augen. Stille umgab mich, ich konnte sie regelrecht hören. Der Wind war zu allerlei Schabernack aufgelegt. Er wehte mit Kraft die Schneeflatschen von den Bäumen. Traf er meinen Kopf, war er’s zufrieden. Eine große Buche knarrte laut bei jedem Windstoß. Hoffentlich bricht nicht gerade ein großer Ast ab, wenn jemand vorbei geht. Trotz fehlender Sonne habe ich fotografiert. Die Aussicht ist stellenweise einfach zu schön, um daran vorbei zu gehen. Die Stille wurde durch Johlen und Rufe unterbrochen. Ob ich auf einen Rodelhang zugehe, an dem sich die Kinder vergnügen? Nach kurzer Zeit war klar, da sind Treiber unterwegs?! Mitten am Tag im Siebengebirge? Es hatte keine Absperrung oder ein Hinweisschild gegeben. Ein naher Schuß lies mich unruhig werden. Durchs Fernglas konnte ich die Treiber am Petersberg-Hang durch die Büsche streifen sehen. Ich war ca. 50 m tiefer auf dem Weg, ganz grau gekleidet. .. hoffentlich wissen die Schützen, das Schwarzkittel nicht aufrecht gehen! Am Kloster Heisterbach machte ich eine kleine Pause. Schnee von der Bank streichen, zwei Silberkissen ausbreiten man gönnt sich ja sonst nix, heißen Tee und Teewurstbrot ja, das fand ich gut. Grade hatte ich meinen Rucksack zum Weitergehen geschultert und blickte dabei auf den gegenüberliegenden Hang — ich sah ein Wildschwein herunter stürmen. Dreimal hat der Schütze geschossen, nicht getroffen. Das hat wohl mein Daumen drücken bewirkt. Ich hoffte nur, dass das entsetzte Tier nicht auf mich zukommt und Rache nimmt. Wenige Sekunden später sah ich es über das große, verschneite Feld rennen. Ich hoffe, dass es gut durch den Winter kommt.