Baustelle Stadtschloss Berlin Humboldt-Forum

…dieser beitrag enthält ausschließlich persönliche erfahrungen… ;-)
es geht voran, langsam ist zu erkennen was das hier mal werden soll. überall baukräné, bagger und fleißige arbeiter. für eine «vorübergehend geschlossene» baustelle sind doch erstaunliche fortschritte für jederman erkennbar.
bald dürfte richtfest sein…
…und wenn dann wieder ein kurfürst einzieht, hat berlin eine attraktion mehr!

Wie hieß es so schön zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle? «Ich bau Dir ein Schloss, so wie im Märchen». Nein, ein Märchenschloss ist es nicht, das uns, der Allgemeinheit, hier an historischem Ort wieder errichtet wird.
Denn für Märchenschlösser waren die Hohenzollern eher nicht zuständig, das war der Fetisch von Ludwig II., einem Wittelsbacher (der ja von den Hohenzollern praktisch geschmiert wurde, als es um die Kaiserkrone ging, und sich dann weiter um seine Märchenschlösser kümmern konnte). Aber die Hohenzollern hatten natürlich ihre Residenz mitten in ihrer Hauptstadt Berlin. Und zwar eine, an der im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte immer wieder mal gebastelt und gebaut wurde, zuletzt zu Kaisers Zeiten. Denn damals mochte man es protzig-​einschüchternd-​monströs. Gleichwohl blieben liebevolle Details und Ergänzungen zum Bau. So wurde etwa der Neptunbrunnen einst neben dem Schloss errichtet. Und ein Nationaldenkmal zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. (man muss sich mal vorstellen, wie absurd es eigentlich ist, dass jemand, der seinen älteren Bruder auf dem Königsthron beerbt hat, dann mit über 70 Jahren plötzlich noch zum Kaiser aufstieg) 1918 wurden die Hohenzollern aus dem Amt getrieben und der Kaiser ging zum Holzhacken ins holländische Exil– zweimal wurde die Republik ausgerufen. Einmal vom Reichstag aus, wo der Sozialdemokrat Scheidemann die Gunst der Stunde ergriff. Und dem Kommunisten Liebknecht zuvorkam, der ein Portal des Schlosses nutzte.
In der Weimarer Republik wurde das Schloss, das plötzlich keine Hauptbewohner mehr hatte, öffentlichen Nutzungen zugeführt, etwa als Museum.
Ja und dann kam ein Krieg. Der vieles zerstörte, vernichtete. Auch das Schloss erlitt starke Zerstörungen– aber nicht so, dass es dem Erdboden gleichgemacht worden wäre. Doch den Ost-​Machthabern waren die Überreste der Machtdemonstration der Hohenzollern ein Dorn im Auge. Und so «musste» das Schloss, das man hätte wiederaufbauen können, gesprengt. Mit Ausnahme des Portals, das man dann ins Staatsratsgebäude integrierte.
Dort, wo das Schloss stand, entstand dann später der Palast der Republik, den man– was umstritten war– dann in ersten Dekade des 21. Jahrhunderts beseitigte. Um wieder ein Schloss zu errichten.
In weitgehend rekonstruierten Formen, allerdings von Anfang an weitestgehend mit Nutzungen für die Öffentlichkeit.
Und so wird nun fleißig gebaut– ich finde es von Berlin-​Besuch zu Berlin-​Besuch durchaus faszinierend, wie es hier vorangeht.

Der Ort Stadtschloss existiert nicht einmal, da werden hier schon seit 2009 Beiträge verfasst. Frühestens 2019 ist mit der Eröffnung zu rechnen. Bis dahin ist das hier eine Bausteine. Mehr nicht…
Warum Unilocal diesen Hinweis von mir heute gelöscht hatte, weiß ich nicht. Ich beschreibe hier nur die Realität.

Hallo an alle!!!
5 Sterne als Vorschusslob, denn das Schloss wird schnell und zügig nun gebaut!!!
Nach über 20 jahren Diskussion geht es voran. Alles zur Geschichte erfahrt ihr vor Ort in der Humboldt-​Box oder auch im Netz, aber bitte schaut Euch alle meine nagelneuen Fotos hier an, denn ich war schon drinen im Schloss am Tag der offenen Tür dort nun am 01. Juni 2014!!! Euer ww:)

Noch ist es nicht erbaut aber das wird fantastisch. Berlin bekommt sein Schloss zurück und wir sowie Touristen können uns an ihm erfreuen.

Ich freue mich schon riesig auf’s Schloss, da ich ein totaler Fan des Neubaus bin.

Ein moderner Bau in von mir aus traditionellen städtebaulichen Dimensionen gerne. Aber das hier, ein Stahlbetonskellett mit angeklebter, historisierender Pseudo-​Schloßfassade, das ist wirklich vollkommen stil– und niveaulos.
Mit Disenyland ist das nicht zu vergleichen. Dort gibt man nicht vor, irgendetwas Authentisches herzustellen; man steht zu dem, was man macht. Im Gegensatz zum Berliner Schloss. Wirklich peinlich.
Wie auch immer, ich würde gerne erfahren, wie Historiker der Zukunft über eine Zeit urteilen werden, in der immer mehr kopiert und immer weniger ein eigener Stil entwickelt wird Angesichts der Rekonstruktionitis und des Feldzugs gegen die Moderne kann man davon ausgehen, dass das Urteil wenig schmeichelhaft ausfallen wird.

Endlich lässt sich die Entwicklung des Humboldt Forums auch real visualisieren.
An der Nordostecke des Schlossareals in Berlin Mitte entsteht derzeit eine Musterfassade, die der technischen Erprobung weiterer Details des späteren Bauwerkes dient und allen Passanten und Interessierten einen ersten Eindruck zu vermitteln vermag.
Unweit davon befindet sich die futuristische Humboldtbox, die nicht nur eine gelungene Ausstellung über das zukünftige Projekt beherbergt, sondern auch ein Café in der oberen Etage, von wo man einen vorzüglichen Blick auf das Bauareal und die historische Mitte Berlins hat.

Was ist das für eine SEHENS WÜRDIG KEIT !
Also ich sehe nichts!
Höchstens ein leerer Fleck in den Gelder reingepumpt werden sollen, die die Stadt nicht hat! Von mir gibts als Spende den einen MUß-​Stern.
Die Seite wirbt damit, das Stadtschloß in alter Schönheit wieder aufzubauen.
Schönheit? Dieser Kasten? Und die Kosten steigen jetzt schon.

Das Humboldt-​Forum ist doch genauso überflüssig wie die Verlängerung der U5 die Stadt bzw– das Land Berlin ist völlig verschuldet, Straßen, Radwege und Bürgersteige zerbröseln zusehends, der Zustand mancher Schulen ist echt nicht mehr zeitgemäß. und dann wird wahnsinnig viel Geld für solche Projekte ausgegeben?! Zudem wird dieses Gebäude auch noch mit historisierenden Fassadenteilen verkitscht, statt eine zeitgemäße Architektur zu relisieren solchen Budenzauber hat man doch schon nebenan im Nikolaiviertel oder am Gendarmenmarkt. Man sollte dieses Ensemble noch durch eine Pferdestraßenbahn und Waschschiffe an der Spree ergänzen

Hallo,
nur zu ein paar kleinen Dingen, sei mir eine Anmerkung erlaubt:
Disneyland: Die Negation, die bedauerlicher Weise stets damit einhergeht spricht in der Regel von komplettem Unwissen, die teilweise schon in die Naivität abweicht.
Was genau ist damit gemeint? Was ist an einer Disneyattraktion grundlegend anders, als an einem Haus? Beides ist künstlich erschaffen, wird künstlerisch gestaltet und dient dem Menschen u.a. zum Vergnügen. Jedes Hotel dieser Welt müßte dann als Disneysierung definiert werden. Disneyland zeichnet sich vor allem durch seine angestrebte Perfektion aus, die sich unter anderem in der Sauberkeit, im Service und dem Wohlbehagen äußert. Jede Stadt dieser Welt, bis vielleicht auf Singapore, könnte ein gutes Stück Disneyland vertragen.
Das Stadtschloß mit anderen Rekonstruktionen zu vergleichen hakt in der Regel bei jedem Einzelnen, da diese in der Regel auch in der Nutzung einen historischen Wiederherstllungsprozeß unterliefen. DAS liegt hier in keiner Weise vor.
Es ist eine reine FASSADE, die mit dem gewachsenen Berlin nichts mehr zu tun hat, zumal sie architekturhistorisch schon längst zwischenzeitlich überbaut wurde (auch das gab es bei keinem anderen gerne genommen Beispiel anderer wiederhergestellter Bauten). Dann soll ja nicht einmal das noch teilweise einzige intakte Fassadenteil wieder mit eingebunden werden… dann steht da ein Nachbei eines Fassadenteils und um die Ecke das «Original»…wie absurd.
Was soll dieser Bau! Wem dient er und warum und vor allem WANN wird er jemals endgültig fertig sein?
Der Abriß des Palastes der Republik FÜR den Neubau des Schlosses ist aus stadtplanerischer und historischer Sicht ein Debakel.
Wir haben nicht nur einen wichtigen Teil unserer Geschichte damit zerstört, sondern auch ein Ensemble, das Geschichte geschrieben hat.
Die alte Geschichte hat sich ringsherum in der Neuen gespiegelt und einen Platz davor geschaffen, der für die Bürger da war (ich komme aus dem Westen und meine damit die Märkte und Konzerte).
Das Schloß ist in seiner Historie eher unwichtig und warum sollen wir denn dann die letzte «Version» des Schloßes nehmen. Das Schloß selber wurde immer wieder umgebaut, ergänzt, abgerissen und neu gebaut.
Der Neubau ist zudem nicht einmal was Halbes sondern nur ein kleiner Abklatsch: Der Innenausbau soll den nachfolgenden Generationen (aus Kostengründen) überlassen werden.
Die Ostfassade, ein brilliantes architektonisches Teilstück des Ensembles– gerade historisch gesehen, wird nicht wiederhergestellt, der Neptunbrunnen wird nicht wieder an seine alte Stelle zurückkehren und so kann man weiter fortfahren. Warum dann also, wenn man es nicht konsequent macht! Was soll das?
Warum also soll man für ein Projekt sein, das nicht einmal halbherzig an der Vollkommenheit interessiert ist.
Was wollen wir mit einem Bau, der nur ein Abklatsch des Ursprünglichen ist.
Was soll dann das Denkmal zur deutschen Einheit an einem Platz, an dem wir gezeigt haben, dass uns die Teilungsgeschichte eigentlich gar nicht mehr wichtig ist und wir alles was DDR war, abschaffen wollen und müssen, egal ob es mahnend oder sogar positiv sein kann.
Diese Mahnmal ist an diesem Ort dermaßen deplaziert.
Der Palast hatte u.a. einen hervorragenden und noch immer aktuell modernen Mulitifunktionssaal. Er war ein Stück Geschichte, ein Stück Geschichte, die bedeutender war, als die des Stadt-​Schloßes!
Warum holen wir dann nicht auch die Siegessäule an ihren alten Platz zurück. Hier so, da so… das hat nichts mit gerader Linie oder erkennbaren ehrlichen Gründen zu tun, sodern wie schon beim Mahnmal am Brandenburger Tor mit einem Feldzug weniger zu tun, entgegen der Vernunft und Logik!
Berlin beweist hier wieder einmal, dass Stadtplanung mit Intelligenz und vor allem Weitsicht zu tun haben sollte und nicht mit Rückschritt und Rückblick, wie es immer wieder im Stadtbild geschieht.
Wir brauchten irgendwann auch keinen Kaiser mehr und brauchen genauso wenig dieses Schloß.

Jenen, die aus ideologischen Gründen oder mit dem Argument, dafür sei «kein Geld da» — gemeint ist natürlich, ihnen sei das Geld dafür zu schade, gegen den geplanten Wideraufbau wettern, ist eigentlich nicht mit Vernunftgründen beizukommen. Das sind einfach Glaubensfragen! Also ist da nicht so recht zu diskutieren.
Anders ist das etwa bei Architekturhistorikern und Architekten. Letztere liefern aber eher ungewollt Argumente für einen Wiederaufbau:
1. Wer als Architekt nicht für einen kompletten, modernen Neubau an dieser Stelle ist, verrät seinen Beruf (Der Spiegel Nr. 47/​2008, S. 175), wurde eine führende sol-​che zitiert, die das dann aber lieber doch so nicht gesagt haben wollte. Ihr ist wohl aufgefallen, daß sie damit zu viel an Denkungsart moderner Architekten hat erkennen lassen. Ist es denn der Beruf des Architekten, ohne Rücksichtnahme auf die Geschichte und die Wünsche der Bevölkerung, die — das wollen wir doch annehmen — wohl durch das Parlament repräsentiert werden, zu bauen? Sind die Bauwerke dafür da, daß sie den Nutzern — das sind nicht allein die Eigentümer — gefallen und die sich damit wohlfühlen, oder sind Nutzer und Bauten dafür da, daß sich Architekten wohlfühlen?
2. Die schlagendesten Argumente zur Widerlegung der Gegner der Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses sind die Entwürfe der Architekten zur Gestaltung der Ostfassade, deren Wiederaufbau in der Wettbewerbsausschreibung auch nicht gefordert war: Eine in dieser Massierung wohl selten gesehene Ansammlung architektonischer Grausamkeiten (Die Zeit vom 15. Januar 2009 S. 18: Mietskasernenfassade). Solche langweiligen Fassaden wurden in der letzten Jahren und Jahrzehnten in Berlin (etwa an der Friedrichstraße) und anderen Orten zur Genüge errichtet.
3. Dem gegen die Wiederherstellung verlorener Bauten stets auftauchende Totschlag-​Argument, es würde damit ein Disneyland geschaffen, scheint niemand widersprechen zu wollen, aber immerhin besuchen jährlich Hunderttausende Disneylands weltweit und sind dabei keineswegs durch die Architektur frustriert. Es ist so banal: Wenn öde Einheitsarchitektur zur Auswahl steht, sind die meisten Menschen lieber für Disneyland! Die modernen Ar-​chitekten müssen schon selbst die Verantwortung für Geschmacksverwirrungen des Publikums übernehmen!
Noch eine Frage zum Thema «was weg ist, ist weg»: Hätte man auch das im II. Weltkrieg zerstörte Kloster Montecassino nicht wieder aufbauen sollen? Siehe auch das Kapitel «Der schönste Palast Venedigs oder: Wider ‘Selbstverwirklichung’ von Architekten» meines Buches «Was man so alles nicht über Venedig weiß» (erscheint 2011).

Das Humboldt-​Forum!!! Zusammen mit den anderen großen Museumsbauten der Museumsinsel das großartigste Museums– und Kultur-​Forum der Welt! Die Geschichte der Menschheit, die Facetten der Kulturen der Welt, erzählt an einem Platz! Berlin, gratuliere Dir und jubiliere, dass diese Chance Dir zuteil wird!
Und, liebes Berlin, vertue nicht mit verkehrspolitischem Pfusch, was Dir hier sich bietet! Näheres zu den Schildbürgerstreichen der Senatsverwaltung? Hier:

BerlinerTourGuide
alias
Hilmar H. Werner
7.4.09

Die ZLB wird auch im neuen Humboldt-​Forum vertreten sein. Daneben finden sich dann Teile der außereuropäiischen Sammlungen aus Dahlem und ein bischen Humboldt-​Uni.
Dieser Mix wird hinter drei historischen Schlossfassaden angeboten und soll ab 2013 neuer Tourismusmagnet für Berlin werden.
Das Architekturmodell des Wettbewerbsgewinners Stella sehen Sie hier:

Also wenn das Stadtschloss schon wieder aufgebaut wird, dann doch bitte so, wie es mal war, und nicht wie geplant mit modernen Elementen! Wie soll das denn bitteschön aussehen? Was soll das?

Endlich mal ein nicht ganz so hässliches Bauprojekt in Berlin: Das neue Stadtschloss wird das Humboldt-​Forum (Museum), eine Bibliothek und einen Veranstaltungssaal enthalten und an drei Seiten wie das Historische Stadtschloss aussehen. Ich freue mich jetzt schon drauf!

Ich schließe mich der Meinung meines Vorschreibers an: Das Stadtschloß dringend braucht Berlin und die heutige Berliner Republik einen äußerlichen Rückgriff auf die Zeiten der Monarchie und der guten alten Kaiserzeit, dem interessierten Bürger öffentlich nutzbar als Bettenburg und/​oder einem in Berlin dringend vermißtem, glanzvollen Konsumzentrum.
Darauf haben der Berliner und die Staatsbürger der Bundesrepublik an dieser Stelle gewartet: Wir sind endlich bei neuen hoffnungsfrohen Zukunftsvisionen angekommen.
So werden Maßstäbe in demokratscher Stadtplanung und Geschichtsreflektion gesetzt. Das ergibt an dieser Stelle ein geschlossenes Bild und mal ehrlich: Offene Orte der Begnungen und des Austausch, der Reflektion über unserer Geschichte und der Demokratie finden wir sicher (mit ausreichender Börse) in einem der vielen, stilvollen Latte Macchiato Shops in der ganzen Stadt.
Leider fehlen mir hier die sauren Gurken zur Bewertung.

Wenn wir mal ein paar Millionen Euros übrig haben, oder wenn genug an Spenden zusammengekommen sind, dann werden die Betonmischer und Kräné vielleicht wirklich mal damit beginnen, ein Schloss mitten in die Stadt zu bauen.
Eine Stadt, die so rund 650 Millionen freigestellt hat, um ein vorhandenes Fußballstadion für 3 WM-​Spiele, einmal ISTAF im Jahr, und weltbewegende Fußballspiele eines Vereins namens Hertha BSC ins langweilige rechte Licht zu rücken, obwohl für nur etwas die Hälfte der Summe in München eins der mordernsten Stadien Europas fertiggestellt wurde, wird ja wohl auch das Geld aufbringen, um eine Weltattraktion am ursprünglichen Platz zu realisieren.
Volle 5 Punkte pro Stadtschloß
Baugeschichte des Stadtschloss.
Gegründet wurde der Bau durch Kurfürst Friedrich II., genannt Eisenzahn (14 401 470). An der Stelle des späteren Schlüterhofes und Hof III stand zunächst eine Burg, welche die sich auf der Spreeinsel kreuzenden Handelswege kontrollieren sollte. 1465 wurde die bedeutende spätgotische Erasmuskapelle eingebaut. Kurfürst Joachim II. (15 351 571) trägt die spätmittelalterliche Burg weitgehend ab und lässt an seiner Stelle durch die Baumeister Caspar Theiss und Kunz Buntschuh nach dem Vorbild des Schlosses in Torgau eine prachtvolle und bedeutsame Renaissance-​Residenz errichten.
Unter Kurfürst Johann Georg (15 711 598) entstand durch den Hofbaumeister Rochus Graf zu Lynar der Westflügel und Hofabschluss, sowie die nördlich anschließende Hofapotheke. Kurfürst Friedrich Wilhelm (16 401 688), der Große Kurfürst, ließ das nach dem Dreißigjährigen Krieg ziemlich verfallene Schloss wieder herrichten. In der Spätzeit seines Regiments entstanden bedeutende Innenräume, wie die Kugelkammer oder die Braunschweigische Galerie. Letztere wurde in dem durch Johann Arnold Nering ausgeführten Galerietrakt an der Spree eingebaut.
Unter Kurfürst Friedrich III., ab 1701 König Friedrich I. in Preußen, kam es zum Ausbau des Schlosses zur großartigen Königsresidenz. Ab 1699 baute Andreas Schlüter das Schloss zum bedeutendsten Profanbau des protestantischen Barocks aus. Da der durch ihn entworfene Münzturm an der Nordwestecke des Schlosses aus statischen Gründen abgetragen werden musste, wurde Schlüter 1706 als Hofbaumeister unehrenhaft entlassen, blieb aber als Hofbildhauer im Amt. Schlüters Posten übernahm sein Konkurrent Johann Eosander von Göthe, der einen großartigen Erweiterungsplan für das Schloss vorlegte. In einer modifizierten Form sollte dieser Plan ausgeführt werden, was jedoch durch den Tod Friedrichs I. nur unzulänglich geschah. Denn sein Nachfolger König Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, entließ aus Sparsamkeit und angesichts der tatsächlich ruinierten Staatsfinanzen die meisten Künstler und ließ das Schloss durch den unbedeutenden Schüler Eosanders, Heinrich Böhme vollenden.
Mit Ausnahme des Kuppelbaus durch Friedrich August Stüler und Albert Schadow (18 451 850) nach einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel erfolgten nur noch kleinere Änderungen am Außenbau. Das Innere erfuhr bis zuletzt zahlreiche, zum Teil künstlerisch bedeutsame Veränderungen. Erwähnenswert sind die dekorativen Arbeiten durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Carl von Gontard, Carl Gotthard Langhans, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff und Karl Friedrich Schinkel.
Das Schloss wurde während des Zweiten Weltkrieges am 3. Februar 1945 von mehreren Bomben bis auf die Außenmauern und die tragenden Wände und wenige Teile der Innenausstattung zerstört. Von 1945 bis Anfang 1950 wurden Teile der Ruine, darunter der Weiße Saal, notdürftig für Ausstellungszwecke instandgesetzt und genutzt. Ein Wiederaufbau wäre möglich gewesen, aber die DDR-​Führung sah das Schloss als Symbol des preußischen Militarismus und beschloss dessen Sprengung. Diese wurde am 7. Sep. 1950 durchgeführt.
Im Anschluss an die Sprengung wurde der Marx-​Engels-​Platz mit dem Palast der Republik (fertiggestellt 1976) und dem Staatsratsgebäude (fertiggestellt 1964) errichtet. In das Staatsratsgebäude wurde dabei das Portal IV des Stadtschlosses, von dem aus am 9. November 1918 Karl Liebknecht die sozialistische Republik ausgerufen hatte, integriert.
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Quelle: