Des Balances

Mein erstes Zusammentreffen mit «Des Balances» war ein wenig mysteriös, wie es sich für einen solchen kleinen Hexen laden wohl auch gehört. Ich war auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken, ohne Idee, hab ich mich blindlings von meine Füssen führen lassen und stand plötzlich dort drin.
Die Verkäuferin ist gekleidet wie in den tiefsten Achtzigern, Löwenmähne, meist irgendeinen Spandex Mini an und sie hat ein enormes Wissen über die ganzen Kräuter und Räucherwaren die sich dort in breiter Auswahl präsentieren. Lustig ist auch dass sie eben nahezu anachronistisch gekleidet ist, aber sehr jung aussieht. Ich habe schlussendlich einen Wasserspeier gekauft und konnte schön noch ein wenig über den Preis verhandeln als ich mich entschloss noch ein paar Buchstützen in Eulenform dazu zu nehmen, es war ja immerhin Weihnachten. Ansonsten findet sich dort von Ritualdolchen über Zauberstäbe bis hin zu jeder erdenklichen Auflage an Tarot-​Karten alles was das Hexenherz begehrt.

In diesem Hexenlädeli werden in mir zwei Gefühle erweckt: Faszination und Angst. (keine Richtige Angst… sondern eine Sondermischung aus Respekt, Skeptik und Angst…). Wahrscheinlich trägt auch die Verkäuferin ein bisschen dazu bei: Langes, krauses Haar, blau-​grüné stechende Augen und ein schräger Look. Trotz ihres doch eher skurrilen Aussehens, strahl sie eine gewisse Wärme aus… Ich musste den Des Balance wegen meiner Maturarbeit zum Thema Voodoo aufsuchen und wurde auch wärmstens dort empfangen (als ob sie wusste, dass ich komme… gruuselig). Sofort bekam ich eine nette Beratung, Infos, Tipps und konnte dazu noch ein wirklich interessantes Gespräch führen, in welchem ich einen Einblick in wenig andere Lebensphilosophie erhalten habe. Wer sonst noch auf so Esoterik Zeugs, Altare, Talismane, Bücher, etc. etc. abfährt und ein bisschen Hexenkult Luft schnuppern will balanciert zum Des Balance.