Mein Freund hatte Geburtstag. Wir lieben es zu kochen, gut zu essen, mal was Ausgefallenes, sehr Günstiges, auf den ersten Blick Ekliges, Komisches, Teures zu essen. Was schenkt man dem Freund zum Geburtstag in den Midzwanzigern. Langes Nachdenken. Okay: Ein Essen, Jawohll, ein selbst zubereitetes Essen! Abgesehen davon dass ich einen ganzen Arbeitstag in einer Gastroküche gestanden bin, herzförmige Ravioli und Crevetten — Frühlingsrollen gemacht habe und eine Schwarzwäldertorte, brauchte ich natürlich auch noch etwas ganz Exklusives: Fleisch. Fleisch, das man sich wegen den sündigen Preisen vielleicht nur ein Mal im leben gönnt. Und was bietet sich da an? Kobe — Beef. Nach längerem Suchen fand ich dann heraus dass es sowas gibt wie den Braschler. Noch nie gehört, nur das Krebslogo habe ich gekannt. Ab in den Braschler. Dort werde ich von einem etwas dunkelhäutigeren Mann empfangen und sofort in Gewahrsam genommen: Dank dem Geringen Kundenaufkommen(im Bereich gegenüber stand ein Pärchen schwatzend(mit dem Chef?), Austern schlürfend und Weisswein trinkend) kann mich Momo(jawohll, sein Name) auch perfekt beraten. So kaufe ich nicht nur sündhaft teures Kobe — Fleisch, sondern auch Riesen-Crevettenschwänze und Chianina — Rindfeisch. Und weil beim Chianina(übrigens auch nicht gerade billig) quasi nur noch ein«Fötzel» übrig blieb, hat er den mir gleich geschenkt. Fleisch vom Rind. Geschenkt. Noch Fragen?