Hotel Post

In diesem Falle muss ich sagen, ich war LEIDER nur beruflich dort. Die Umgebung selber ist wunderschön, mir blieb leider keine Zeit dafür. Wer kann, der sollte mit dem Auto dorthin fahren und für ein paar Tage ausspannen. Für einen kleinen Urlaub hervorragend geeignet. Und das man nicht verschlafen kann, dafür wird gesorgt.
Beim Einchecken bekam ich einen Riesenschlüssel (ca. 15 cm lang). Also Treppe hoch ins Obergeschoß und Zimmertür (–tor) aufgeschlossen. Wie gesagt, es ist ein sehr altes Haus, und die Türen stammen wahrscheinlich hier noch aus dem Mittelalter. Es sind sehr stabile Türen aus Bohlen gezimmert, die mit einem traditionellen Kastenschloß verriegelt werden (deswegen auch der Riesen-​Schlüssel). Innen war das Zimmer wunderschön mit alten Bauernmöbeln ausgestattet, es stand ein Himmelbett drin (das war das erste Mal, dass ich in einem Himmelbett geschlafen habe). An das Zimmer schloß sich ein Bad an (Wanne, WC, Waschbecken und Fenster). Die Wände des Hauses sind sehr dick, zwischen Zimmer und Bad etwa 30 cm, genauso viel auch zum Flur hin. Wenn ich aus dem Fenster schaute, blickte ich in den Klostergarten.
Also, es war Juni, die Sonne geht früh auf, und ich stand um 5.00 Uhr im Bett. Was war geschehen? Nun, um fünf Uhr morgens läuten die Glocken des Klosters und rufen zum Morgengebet. Das Problem war nur, dass die Glocken ca. 30 Meter Luftlinie von meinem Zimmer entfernt waren — und es waren richtig schöné Kirchenglocken. So hatte ich wirklich alle Zeit der Welt, mich tagfertig zu machen und um 6.00 Uhr zum Frühstück zu gehen und anschliessend zur Arbeit zu fahren.
Das Hotel Post ist ein kleiner familiengeführter Betrieb und verfügt insgesamt über 12 Doppelzimmer, die teilweise mit Bad ausgestattet sind.
Das Haus an sich muss schon etliche Jahre (Jahrhunderte) auf dem Buckel haben. Es handelt sich hier um einen von drei Seiten mit dem Haus umbauten Hof (U-​Form). Wenn der Gast davorsteht, befindet sich rechterhand das Hotel (oberes Stockwerk) mit einem Gastraum (unten), linkerhand ein Saal für bis zu 250 Personen und geradeaus ein kleinerer Saal für bis zu 150 Personen. Der Hof selber ist ein wunderschöner (Bier-)Garten mit einem uralten Baumbestand.
Das Essen ist landestypisch, d. h. es gibt schweizer Küche. Dieses ist für die Schweiz auch nicht gerade typisch. Die Qualität des Essens war Super. Eines abends kam ich etwas später, der Chef selber ging in die Küche und bereitete mir noch ein kleines Nachtmahl zu.
Zum Trinken werden neben internationalen auch einheimische Weine angeboten, dazu natürlich auch lokale Gebrannte und Biere.
Das Frühstück wurde in Buffettform geboten, frische Wurst vom Schlachter, Brot und Brötchen frisch vom Bäcker, dazu Eier (auf Wunsch auch als Rühr– oder Spiegeleier), Obst, selbstgemachte Marmeladen, mehrere Sorten Honig und natürlich Kaffee, Tee und Säfte.
Auch die Preise für das hervorragende Essen sind nicht teuer. Man bekommt schon ab 10,00 CHF Kleinigkeiten.
Das Hotel befindet sich unmittelbar neben dem Kloster Mariastein und der darin beheimateten Klosterkirche. Vor dem Hotel ist eine Buswendeschleife vom Postauto.
Der Autofahrer quält in gewohnter Weise sein Navi. Ansonsten sollte der automobile Lenker von Basel aus Richtung Delémont fahren und kommt dabei über Oberwil und Flüh nach Mariastein. Hier muss man aufpassen, nach Mariastein geht es in einer Kurve ab, am besten richtet man sich nach den Hinweisschildern Richtung Kloster und Wallfahrtskapelle.
Für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sei der Weg empfohlen vom Bahnhof SBB in Basel mit der Tram Nr. 10 bis zur Endstation in Flüh und dann mit dem Postauto Nr. 69 bis Mariastein.