Knapp unter der Baumgrenze liegt sie; — einer meiner Liebligngsalpen. Klein, vielleicht zwanzig bis dreissig Kühen und Rinder Platz und Unterschlupf bietend. Zu erreichen ist sie in strammen 3 Stunden von Wasserauen oder in gemütlichen anderthalb Stunden von der Alp Siegel. (Siehe Foto unten) Sanft eingebettet liegt sie zwischen den spärlich bewaldeten schroffen Felsen. Am Morgen früh, wenn noch Tau liegt, bietet sich dem Auge ein starker Kontrast zur kontrastreichen felsigen Umgebung. An klaren Tag kann der Blick rundum von der Bogarter Luck mit dem Aufstieg zur Marwees, dem Uhrzeiger folgend zum Säntis über den Schäfler zur Ebenen Alp schweifen. Tief im Talkessel ist ein Teil des Seealpsees für unsere Augen erreichbar. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Da wir unseren Blich bereits etwas talwärts und somit zu Vegetation gesenkt haben, wollen wir uns noch an der manigfalten Pflanzenwelt satt sehen. Interessant ist auf dieser Alp, dass die Nordhänge merklich später blühen als die gegen Süden ausgerichteten. So ist es möglich, die Blütenphasen von Ende März bis Anfang Juli auf einem kleinen Fleck zu finden. Ich habe noch kein Jahr erlebt, an dem ich keinen Bergenzian oder Knabenkraut gesichtet habe. Wenn ich Lehrer währe, hier würde ich hier oben, abgesehen von Bahndämmen, Botanik unterrichten. Die Obere Mans ist die letzte Stelle die Feldflasche aufzufüllen oder ein Glas mit sämiger Milch beim Senn zu erstehen. Milch, die je nach Jahreszeit verschieden schmeckt. Der Preis Ihr chönd gä was er wönd. Ich nenne dies die Rentable Formel. Einheimische werden es bei ein bis zwei Franken belassen. Andere werden den Restaurantpreis dem Senn in die Hand legen. Ich habe gelernt, für solche Plätze genügend Zeit einzuplanen. Ein später Abstieg ist(für mich) nicht eine wirkliche Herausforderung, es wird nur dunkel, aber nie finster.