Thousand Islands Cruise

Kein Ort, keine Adresse, nein, das ist eine kleine Tagesreise, über die ich hier etwas schreiben möchte.
Sie wird von Strömma Kanalbolaget betrieben — und man findet Informationen an den Nybrokajen sowie bei der Tourist Information (dort kann man den Cruise auch buchen).
Also los gehts trööööööt die Leinen los und abdieselt die Waxholm III.
Nein, sie dampft nicht mehr, sie ist auch schon über 100 Jahre alt, sie hat jetzt eine Dieselmaschine. Sind wir aber froh, dass sie diese hat — denn sie war auch mal zwischenzeitlich ein Restaurantschiff, bis sie Strömma von diesem Schicksal und weiterer Zerrottung gerettet hat.
Man muss sich etwas an die gute Dame gewöhnen, aber schon gleitet sie durch die Fahrstraßen des Archipels, und die Guide erklärt alles in Schwedisch und Englisch. Übrigens, rechts ist steuerbord, links ist backbord, ehm
Und so geht’s nach Kymmendö. Dort hat der berühmte Schriftsteller August Strindberg mal gelebt und gearbeitet. Dies wird dort alles erzählt (und die ganzen Geschichten würden mich hier zu weit führen).
Also, tröööööööt, das Signal nicht verpassen, denn in 5 Minuten legen wir wieder ab und nehmen Kurs auf Bullerö.
Etwas ganz anderes berührt uns hier: Natur, Natur und Steine, Wiesen und Weite und Wasser. Hier gibts etwa Entspannung — und auch die eine oder andere Geschichte.
Während sich das Land seit der letzten Eiszeit um Millimeter pro Jahr hebt, haben wir immer noch genug Wasser unterm Kiel, um schließlich Sandhamn anzulaufen.
Die Ruhe und Beschaulichkeit von Bullerö ist vorüber, überall Segler und Besucher. Man hat so gar den Eindruck, als gäbe es am Hafen die U-​Bahn Haltestelle Sandhamn. Sie wäre aber in Zone C — und irgendwie hatte ich den Eingang doch nicht gefunden.
Hm, gutes gibts dort in der Bäckerei — und das Gefühl, dort auch mal zum Baden hinzufahren (auf Bullerö reichte ja der Sand nur für eine Künstlerin, und der stammt auch aus Sandhamn).
Nein, wir müssen wieder alle an Bord, und ins Horn stoßen dürfen wir irgendwie nicht. Also legen wir lautlos ab, nehmen Kurs nach Westen und dann hart über Steuerbord nach Norden. Vorbei gehts an vielen kleinen und größeren Inseln, auch an einer kleinen Kolonie Kormorane.
Es kommt — recht voraus — Vaxhom in Sicht. Doch legen wir nur an, wenn jemand von Bord geht oder an Bord kommen möchte.
Unsere Fahrt geht in den Abend, und schon sieht man den Fernsehturm, schon wieder Gamla Stan — und dann wird wehmütig klar: diese Seefahrt geht zu Ende. Sollte sie doch nochmals beginnen, so toll und so schön war sie.
Auch wenn man da vielleicht so etwas das größere Portemonnaie braucht — es ist es wert, also lasst die Scheine drin, nehmt das kleine Plastikkärtchen zur Hand. Mit zwei Preisarrangements gibts viel und gut zu Essen — und wenn ich das sage, dann ist es so. Wer viel essen will, nehme das größere Arrangement, aber auch das Buffet hatte unseren Hunger gestillt (und wir sind ja nicht wegen des Essens zur See gefahren).
Also, die Nybrokajen findet man, denke man an so manche Busse, z. B. den immer vollen 47er. Aber bucht im Voraus, on the spot ist vielleicht nicht mehr möglich. Und Abfahrt ist um 9:30