Ich bin ja der Überzeugung, dass es in Venedig nur wirklich im Winter schön und vor allen Dingen auszuhalten ist. Meine Besuche in der Saison haben mich stets innerhalb kürzester Zeit an den Rand des Wahnsinns getrieben: Hitze, Touristenmassen ohne Ende und eine dementsprechend hemmungslose Abzocke bei den Preisen. Wer kann das den armen Venezianern schon verdenken, irgendwie müssen sie ja von den einfallenden Horden Schadensersatz verlangen ;-) Wieviel schöner — und ruhiger — ist Venedig im Winter. Wir hatten die Stadt fast für uns alleine. Ich hörte mehr italienisch als englisch, deutsch oder japanisch und während Berlin noch bei null Grad zitterte, sassen wir schon bei fast zehn in der Sonne. Ein ganz besonderer Ort der Ruhe ist zudem die Pensione Academia. Klein, fein, verträumt — hätten wir morgens beim Frühstück nicht die anderen Gäste gesehen, hätten wir gedacht, die einzigen Bewohner des kleines Hauses zu sein. Nachmittags prasselt der kleine Kamin und das Haus reicht kostenlose Warmgetränke und Süßigkeiten, der Service ist überaus freundlich und schien mir auch entspannter als im Sommer. Bei acqua alta kommt man allerdings nicht trockenen Fußes aus dem Hotel; formschöné Plastiküberzüge in verschiedenen Neonfarben für die Schuhe werden jedoch bereitgehalten. Oder man verläßt sich auf die gelassene Erfahrung des Rezeptionisten: Das Wasser stand knöchelhoch, er beruhigte uns jedoch und meinte, dass in 45 min alles wieder trocken sein werde. Eigentlich kaum vorstellbar — und doch sind wir eine dreiviertel Stunde später losgestiefelt, ohne nasse Füsse zu bekommen. Viele gute, kleine Restaurants befinden sich in unmittelbarer Umgebung, so dass man abends keine großen Wege machen muss, um gut zu speisen. Ich freue mich schon wieder auf den kommenden Winter
Niclas G.
Place rating: 5 Berlin
Das hier ist ein wirklich schönes Hotel, vor allem, weil es im Gegensatz zu vielen anderen Hotels in der Stadt nicht nur einen Platz zum Schlafen sondern auch etwas Erholung bietet. Denn es hat nicht nur einen Vorplatz mit etwas Grün und Blick auf den Canal Grande, auf dem man wunderbar frühstücken kann. Es gibt da auch noch einen Hinterhof, was sage ich, einen kleinen Park, in dem man gut verweilen kann, und der im Sommer eine wunderbar grüné Oase in der Steinwüste von Venedig sein kann. Der Service ist nicht herausragend, aber nett und hilfreich. Mit englischen Sprachkenntnissen ist man hier gut aufgehoben. Über die Brücke bei der Accademia ist man auch in fünf Minuten in San Marco, in maximal 15 Minuten am Marcusplatz. Dennoch ist es hier relativ ruhig, denn das Hotel liegt in einer Sackgasse, und die großen Touristenströme müssen vorher rechts abbiegen. Wir waren jetzt schon zweimal hier. Im Winter vor dem Carnevale sind die Zimmerraten auch recht gut. Zur Saison sind sie zwar teuer, aber auch nicht mehr als in vergleichbaren Hotels. Ich fand es einfach nett hier. Das Frühstück ist für italienische Verhältnisse übrigens auch ganz brauchbar. Die Zimmer sind klein, aber sorgfältig und geschmackvoll eingerichtet. Früher war das Gebäude wohl einmal die Botschaft des Zarenreiches. Dafür finden sich aber überraschend wenig Russen unter den Gästen. Wird sich aber bestimmt noch ändern.