Verdammt nettes Personal, immer ein offenes Auge und Ohr. So einen Typ von Kellner wünschte sich manches Lokal auch in Deutschland. Die Lage ist toll, inmitten der Apfelplantagen. Na ja, das Mobiliar ist in die Jahre gekommen, auch die Toiletten sind nicht allzu modern. In einer Gartenwirtschaft erwarte ich aber auch nicht(viel) mehr.(aber deshalb auch nur 3 Sterne) Dafür war das Essen wirklich lecker und die hauseigenen Säfte sollte man unbedingt probieren. Die Preise waren aus meiner Sicht auch angemessen. Wir waren zweimal innerhalb einer Woche dort. Die Bude war immer voll, v.a. auch viele Einheimische. Sicher nicht das schlechteste Zeichen. Beim nächsten mal in Südtirol, gerne wieder.
Testtw
Place rating: 1 Reichertshausen, Bayern
Nachtarock am 18.07.11 apfelsaft spitze und der rest? Inmitten von Milliarden Äpfeln, an der Weinstraße zwischen Lana und Eppan die hier eigentlich Äpfelstraße heißen müsste gibt es kaum einen schöneren, agileren Brotzeitplatz. Vor vier Jahren etwa, übernahmen Christian und Adelheid Kofler(firmiert als Wirtin) die Wirtschaft mit vielen regengeschützten Freisitzen und einem hausgemachten Apfelsaft der Spitzenklasse(0,4 l, 3,40EUR). Da bereits blieb mir allerdings schon die Luft weg. Gute sechs Mark für nicht einmal einen halben Liter Apfelsaft. Prompt fing es auch zu regnen an, wahrscheinlich weil es Petrus nicht fassen konnte. Ohne Probleme konnte ich beim flink agierenden Christian einen Tomatensalat mit Thunfisch und Zwiebeln bestellen. Sein Angebot nach mehr Salatarten lehnte ich ab. Mir war nach Tomaten pur. Das Dressing war in Ordnung, aber nicht hervorragend, die Zwiebeln waren mir zu wenig. Ich bekam einige postwendend in einem kleinen Schälchen nachgereicht. Es war, und da bin ich mir absolut sicher, nur eine einzige(!) Fleischtomate. Dafür zahlte ich 6,00EUR. Und, kaum zu glauben, 1,00EUR für die Zwiebelzulage! Bereits jetzt hatten die beiden das Attribut schwarzes Schaf redlich verdient. Die Hirtenmacceroni(7,50EUR) schmeckten wie Krankenkost, so erbärmlich, dass selbst die Pfeffermühle nicht mehr helfen konnte. Auch der erbetene Parmesan war aus der unteren Schublade. Es ist bestimmt einige Jahre her, seit ich das letzte Mal beim Pircher gewesen bin, hatte wahrscheinlich deshalb auch den Wirtewechsel nicht mitbekommen. Nach diesem Reinfall ist der Platz für mich allerdings endgültig gestorben. Was weiter nicht tragisch ist, denn rundherum gibt es doch einige Lokal, die nicht nur Südtirols Nationalgericht um Klassen besser anbieten. . obstplantagen im regen Ein nasses Grau, kalt, unwirtlich. Trotzdem ist an diesem Mittag die kleine Gaststube im Nu überfüllt. So bleibt den nachfolgenden Rentnern, denn nicht ein junges Gesicht ist unter ihnen, nur der Platz in dem Fast– Wintergarten. Eine dröhnende Ölheizung versucht Wärme zu erzeugen. So lange ich da sitze, schafft sie allerdings nur Lärm. Zwei Schoppen pappsüßer Susser(0,25 l EUR1,90) können auch nicht viel erreichen, schützen aber immerhin den Führerschein. Das Speisenangebot ist klein. Zur Tiroler Speckknödelsuppe(EUR3,10) stellt der slawisch-deutsch parlierende Ober ungefragt ein Maggifläschchen. Er wusste warum! Ohne das Maria hilf vieler Töpferücker wäre die blitzdünne, glasklare Brühe, ohne ein einziges Fettauge, nicht essbar gewesen. Der Knödel hingegen, fest, groß, speckig ist tadellos. Doch dann verärgert gleich wieder der Tomatensalat mit Zwiebeln(EUR3,10). Er kostet doch glatt in diesem megaschlichten Wirtshaus, mit widerlichen Plastikschutzdecken auf den Tischen in der Stube, gut 6DM. Die sind doch irgendwie verrückt geworden? Aber die volle Bude erlaubt dem Wirt ja alles! Jeder Gast bekommt das, was er verdient. Ein böser Spruch. Ein wahrer Spruch! Versöhnt hat dann etwas ein südtiroler Nationalgericht: Makkaroni Hirten Art(EUR4,80). Die Nudeln sind bissig und reichlich, die Pfeffermühle ergänzt den bescheidenen Gaumen des Kochs. Und der Parmesankäse aus dem Packerl ist jetzt auch schon egal. Damit sind dann knapp dreißig Mark über den Tisch gewandert. Ich verstehe die südtiroler Welt immer weniger