Bei unserem Mailand-Trip im November hatte ich von einem Bekannten eine Liste mit Restaurants und Bars mitbekommen. So wie mein Bekannter ist, in willkürlicher Reihenfolge und ohne nennenswerte Notizen. Relativ weit oben in der List stand IL Luogo di Animo e Nadia empfehlenswert. Also auf hin dachten wir uns. Das Restaurant liegt eher versteckt Richtung Stadtrand. Touristen verlaufen sich in der Regel wohl nicht hierher. Von aussen eher unscheinbar, da anstatt Rollläden Kunstdrucke (?) in geschätzen 1,5m x 2,5m mitten im Fenster die Sicht nach Innen versperren. Wie in den meisten gehoben Restaurants in Italien steht man erstmal vor verschlossenen Türen. Moment Mal, gehoben? Ok. Also klingeln. Der Maitre öffnet und begrüßt uns sehr freundlich. Kaum sind wir im kleinen Empfangsraum angekommen konnten wir einen Blick in den großen Speisesaal werfen(naja, nicht wirklich groß, 7 kleine Tische, aber der zweite Speisesaal im Separe war deutlich kleiner) wurde uns klar, dass es hier nicht nur um ein normal empfehlenswertes Restaurant handeln kann. Warum? Helle hohe Wände mit Stuck verziert, schlichte weiß gedeckte Tische mit Silberbesteck und Kunstskulpturen, ein Vakuum-Kühlschrank für offene Weine(darunter auch Gaja!). Langsam dämmerte es uns das sieht irgendwie nach einem besternten Restaurant aus. Am zugewiesen Tisch angekommen, bekamen wir auch schon die Karten gereicht. Kurze Zeit später gab es für jeden zwei kleine Amuse Bouches und ein Gläschen 2004er Ca del Bosco Spumante um unseren Appett weiter anzuregen während wir die Karten durchstöberten. Lustigerweise hat unsere weibliche Begleitung eine Damenkarte, also eine Speisekarte ohne Preise bekommen. Sowas habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ok, verständlich bei den Preisen. Vorspeisen zwischen 30 – 50 Euro, Haupgerichte zwischen 50 – 70 Euro. Erfreulich, Mineralwasser is free of charge. Die Weinkarte umfasst ca 500(?) Positionen. Auch sehr erfreulich, die Weine sind sehr Geldbeutel freundlich. Z.B. Braida Uccellone aus 2008 für unter 100 Euro halte ich für mehr als fair. Da unsere italienischen Sprachkünste nicht wirklich vorhanden waren und im englischen einige Gastro-Begrifflichkeiten nicht so klar waren, wählten wir 1x The Tasting Menue und 2x The Menu I LUNEDI ALLUOGO. Diese bestanden aus: THEMENU ‘I LUNEDI’ AL LUOGO’ Farinata’(similar to a crêpe) of chickpea with fresh porcini mushrooms, red beet roots, cows’ soft cheese Tortelli filled with ossobuco of Piedmontese veal and its marrow with its stock flavored with Sardinian saffron Squid filled with fresh artichokes and leeks cooked on a cast iron plate, with sea fennel Crispy sweetbread cooked in semolina wheat with sour cherry sauce and beet ribs Me-le mangio: Russet, Granny Smith, ‘Azzeruola’, ‘Annurca’ apples in juice, pulp and crispy. TASTINGMENU A small taste: like a prologue Mothia Salt Games: sea bream from Ligurian Sea, citron from Calabria, Sicilian pistachio mayonnaise, green celery and turnip tops Spaghettoni of semolina durum wheat with Nolche olives, candied tomato, oregano from Vendicari and Mancianti olive oil Etrurian’ soup with early vegetables, legumes, black cabbage, whole Tuscan farro wheat, aromatic herbs and dried wild fennel flowers Sword fish flavored with ’lippia’ herb and Nolche olives with turnip roots and caramelized shallots Sugar cane smoked young mallard(duck) in a sauce of Vignola cherries, with sweet pepper from Piedmont Selection of Italian cheeses Predessert Tirami-sud: yogurt and mascarpone cream, coffee bisquit, ricotta flavored with bergamot and Sicilian capers candied in honey Dazu gab es folgende Weine: Soave Monteseroni 2008 Filippi Sauvignon 2010 Borgo del Tiglio Die Gerichte waren handwerklich und geschmacklich sehr gut. Wobei die Präsentation meist einen Tick besser als der Geschmack war. Wir waren zufrieden, aber nicht 100%. Unserer Meinung nach waren für die Preise die für die Menüs aufgerufen wurden zu wenige Highlights bzw. hochwertige Produkte auf dem Teller. Das soll jetzt keines Falls bedeuten, dass hier schlechte Produkte zubereitet werden, aber es waren zu viele einfache Produkte dabei. Wenn ich so einen Preis zahle, dann erwarte ich einen bisschen höheren Gegenwert. Der Service hingegen war sehr zuvorkommend und dabei nie aufdringlich, schlechtweg perfekt. Auch wurden alle Gänge sauber erklärt und auf Fragen eingegangen. Wie sich später rausstellte, sprach der Maitre auch deutsch, da er eine zeitlang im Nassauer Hof arbeitete. Kleinigkeit am Rande: An unserem Nebentisch saß wohl ein italiniescher Rock-Star. Denn am Ende hat er einige hand-signierte CDs an die Belegschaft verteilte. Alles in allem war es ein schöner und stimmiger Abend. Im Hotel angekommen habe ich erstmal das Restaurant gegoogelt. Oh, welch Überraschung, 2 Michelin-Sterne. Hierfür gibt es 4,5 Sterne.
Susan T.
Place rating: 5 Fort Lauderdale, FL
One of the most memorable dining experiences! You can’t beat having grandma/grandpa in the kitchen in Italy. This is a place where they really have a love for food and have an appreciate for it. Serious top quality ingredients, executed to perfection, sincere and thoughtful customer service. Aimo walked around to make sure everyone was enjoying their meal, while Nadia was busy in the kitchen. Even though they spoke 2 words of English and I spoke 4 words of Italian, they made us feel they appreciated us being there and that we enjoyed our meal Immensely. They are super friendly, so are the other people in the restaurant. The best thing I had there was the raw purple shrimp. One of the best things I have ever ate, it was rich yet light and full of delicious flavour. I can’t tell you what’s in it, but it was a perfect dish and it just tasted amazing. Only been here once, but I will never forget it and if I ever go back to Milan… this would be a place I would have to go back to. I dont think I ever felt so welcomed at a ‘top’ restaurant by its owners. The last supper and Il Luogo di Aimo e Nadia are the two best things in Milano! (One cute thing, menu for the ladies have no price… my appitiser alone was 70 Euros, yikes!) Only one thing that is not the best… location. It’s outside of city center and in some neighbourhood. So, it is not the easiest place to get to but worth the trip!!!
Escarg
Place rating: 5 New York, NY
A real gem. A place where Leonard bernstein used to eat. Ask aimo to tell you the story how and why he invented«spaghetti al cipollotto». A heaven of gourmet classic Italian cuisine where the quality of food is everything. A classic. A must in Milano.
Duderi
Place rating: 5 Lüneburg, Niedersachsen
Wir waren das erste Mal in Mailand und wurden durch den Concierge des Four Seasons«hierherempfohlen» und wie nicht anders zu erwarten war dieser Tipp erstklassig ! Das Restaurant ist etwas«komisch» eingerichtet — mutet wie ein Speisesaal an, aber das scheint Konzept zu sein — hier wird sich vollständig auf die wundervollen Menus konzentriert. Grandiose mediterrane Küche mit klarem Schwerpunkt auf Fisch, vieles wird — einem Blick über den«italienischen Tellerrand» nicht scheuend — mit asiatischen Einflüssen zubereitet, alles sensationell frisch und mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Das Serviceteam ist sehr freundlich ohne servil zu wirken, kein Wunder — sie dürfen hier wohl täglich essen. Die Weinkarte soll auch klasse sein — da ich kein Weintrinker bin, habe ich mich auf das Urteil meiner Freundin verlassen, die sich von den 3 Weinempfehlungen über den Abend alle(!) mit sichtlicher Freude gönnte. preislich spielen die natürlich in der 1. Liga
Fioel
Place rating: 5 Stuttgart, Baden-Württemberg
Erstklassisches Restaurant. Es wurden ihnen bereits Michelin Sterne vergeben. Das Essen ist dort ein Erlebnis und man wird es nicht merh vergessen. Absolut empfehlenswert. Jedoch hat Qualität auch seinen Preis. Das Preisniveau ist hoch aber das Essen ist es auch wert.
Jean-pierre F.
Place rating: 4 Neuilly-sur-Seine, Hauts-de-Seine
vieille institution milanaise spécialité de la robespierre: viande rouge coupée en tranches et grillée délicieux on né pense pas trouver facilement d’aussi bonnes viandes en italie
Len
Place rating: 5 Schaffhausen, Schweiz
Zu dem prägendsten Erlebnis vieler Menschen und auch von mir gehört die Nahrungsaufnahme oder das kollektive Gourmet-Ereignis in Restaurants. Das Schlaraffenland dazu ist, wir wissen, Italien. Gespeichert habe ich viele Erinnerungen, aus unterschiedlichen Gründen. Etwa den Besuch in einem Gartenrestaurant irgendwo in Mailand, der«Osteria dei Binari. Das Lokal liegt am Stadtrand bei einem ehemaligen Rangierbahnhof, dessen Gleise damals von Unkraut überwuchert waren. Getafelt wurde hinter einer Hecke an langen Tischen, wie Sie das aus Filmen des neorealismo oder meinetwegen auch aus der Olivenölreklame kennen. Was wir gegessen haben, weiß ich nicht mehr, wohl aber, dass ein älterer Herr einen rauchenden Kohleeimer unter die lang über die Tische fallenden weißen Tischtücher hielt, um die aus der Hecke herausstürzenden Mücken zu vertreiben. Dass er das vor allem bei den hübschen Damen tat, sei ihm verziehen. Ein zweites Erlebnis, das eher durch Duftbotschaften als durch Visuelles bestimmt wurde, war der Besuch in einem kleinen Lokal in den Bergen bei Portofino, der Citu Bay. Ich war da öfters und habe zu Beginn immer funghi porcini gegessen, frisch aufgeschnittene Steinpilze mit dünn gehobeltem Parmesan, ganz wenig Öl, Pfeffer und Zitrone. Um ehrlich zu sein, habe ich nur auf den Moment gewartet, wo der Patron die nahe liegende Kellertür öffnete, hinter der die von seinen Kindern am Tage gesuchten Köstlichkeiten verwahrt wurden. Oh Gott, ich werde heute noch sehnsüchtig, wenn ich an diesen verführerischen, erdigen Duft denke. Ein Erlebnis, dass durch alle Sinne bestimmt wurde und noch sehr frisch ist, knüpft an den Besuch bei Aimo e Nadia am westlichen Stadtrand von Mailand an. Il Luogo di Aimo e Nadia ist für mich der Inbegriff dessen, was sehr feine Küche ausmacht. Nicht nur, dass ich die Italienische Küche der Französischen bei weitem vorziehe, weil sie nicht so kompliziert ist. Sondern auch, weil Aimo und Nadia Italienisches teilweise mit Japanischem verquicken. Sie können mir glauben, das ist der Himmel, wenn denn schon ein Strammer Max die Hölle sein muss. Aimo und Nadia, beide aus der Toscana stammend, haben sich durch diverse Restaurants gekocht, bevor sie diese endgültige Symbiose gefunden haben. Dass die gestrengen Juroren vom Michelin zwei Sterne dafür vergeben haben, ist umso bemerkenswerter, weil man weiß, dass sie das bei Italienern nicht so ohne weiteres tun. Il Luogo ist der Platz, an dem alles stimmt: der Einkauf, die Begabung, das Können, die Fantasie, die natürliche Freundlichkeit. Der absolute Wille zur Qualität. Was ich gegessen habe? Julienne di Seppie crude con Insalate novelle di Primavera, roher Tintenfisch auf Salat als Antipasto. Tortelli farciti di Gamberi di Sanremo, Teigtaschen gefüllt mit Krebsfleisch als ersten Gang. Aragosta nostrana su Crema di Sedano di Verona al Tartufo bianco, Hummer auf Selleriecreme mit weißem Trüffel als Fischgang.(Da habe ich leider auf den eher japanisch zubereiteten rohen Thunfisch verzichten müssen.) Controfiletto di Vitellone con Prosciutto al Profumo di Ginger fresco con Purea di Carote, Filet vom Kalb mit Schinken und einem Hauch Ginger nebst Karottenpüree als Hauptgang. Soufflé al Frutto della Passione con Gelatina alla Melissa e Malve, ein ordinäres Soufflee aus Passionsfrüchten mit einem Sößchen aus Melissen und Malven als Dessert. Ersparen Sie mir den Kommentar zu jeder Einzelheit, ich habe mir abgewöhnt, Besonderes zu sezieren. Es war einfach nur köstlich und absolut so, wie es sein muss. Warum ich mich an die Speisefolge noch so genau erinnere? Ich habe klammheimlich die Speisekarte eingesteckt. Das mache ich manchmal, auch wenn Sie jetzt einen schlechten Eindruck von mir haben. Fotografiert habe ich die Kunstwerke nicht, dazu bin ich dann doch nicht unverfroren genug. Das Lokal ist vornehm, aber Sie werden sich wohl fühlen. An Stelle eigener Dokumentationen finden Sie Bilder von Francesca Brambilla, die zu dem Freundeskreis meines Mailänder Gastgebers gehört. Die Realität der Kompositionen entspricht aber exakt ihrer Darstellung. Auch die Portraits von Aimo und Nadia sind so, wie sie sind. Noch Fragen? Es gibt die Website, die im Moment allerdings under construction ist. Ich wusste bisher nicht, dass der Himmel auch Baustellen haben kann.