Bahnhof Weißenhorn

Man kann mir sicherlich nicht nachsagen, dass ich vor allem in den letzten Jahren wenige Bahnhöfe gesehen hätte. Doch hin und wieder kommt es vor, dass ein Bahnhofs-​Check mal wirklich etwas Besonderes ist. So ging es mir jetzt beim Bahnhof Weißenhorn. Dieser war mein Bahnreiseziel, da ich eine auswärtige Besprechung bei einem Kollegen ebendort in Weißenhorn hatte. Und es ist ja durchaus ein glücklicher Zufall, dass ich überhaupt mit der Bahn (mit einmal Umsteigen, auf dem Hinweg in Ulm, auf dem Rückweg in Neu-​Ulm) nach Weißenhorn fahren konnte. Denn erst seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 wird dieser Bahnhof wieder im Personenverkehr bedient, nachdem die Strecke seit 1966 nicht mehr Bestandteil des DB-​Personenverkehrs gewesen war. Doch jetzt fährt mit «dem Weißenhorner» wieder ein Zug von Ulm nach Weißenhorn, die knapp 10 Kilometer lange Stichbahn von Senden nach Ulm, bei der zumindest gefühlt die meisten Zwischenhalte reine Bedarfshalte sind, ist wieder Bestandteil der regulären Fahrpläné.
Das gefällt mir natürlich, dass eine kleine Bahnstrecke wieder aktiviert wurde, nachdem man einst zu sehr auf die Straße setzte. Die kleinen Züglein sollen durchaus gut genutzt werden, wie ich erfahren habe– und auf meiner Hinfahrt war wirklich eigentlich klein Platz in dem Triebwäglein mehr frei (auf dem Rückweg waren immerhin zwei Triebwagen aneinandergekuppelt).
Wie meist bei kleineren Bahnhöfen und Haltepunkten ist das einstige Bahnhofsgebäude «natürlich» nicht mehr für Bahnzwecke im Betrieb. Doch das Stationsgebäude wurde ordentlich aufgehübscht und beherbergt jetzt das Café-​Bistro-​Restaurant «Endstation».
Dass hier bei der Bahn selbst alles recht neu ist, sieht man gleich. Der Zugang erfolgt barriefrei, ein kleiner Busbahnhof befindet sich direkt am Bahnhof. Der Bahnsteig entspricht sicherlich heutigen Standards für kleinere Stationen– wobei er mir doch durchaus überdurchschnittlich sauber vorkam Es gibt einen gar nicht ganz so kleinen überdachten Wartebereich, in dem auch ein Fahrkartenautomat steht. Für Anzeigen sorgt eine dieser eher unsäglichen «dynamischen Schriftanzeiger» mit dem eher spärlichen Informationsgehalt. So what, über die DB-​App ist man meist eh besser und aktueller informiert als über Anzeigen und Ansagen an den Bahnsteigen.
Alles in allem gute drei Sterne. Mehr als hier vorhanden ist, kann man heutzutage an kleineren Stationen sicherlich nicht erwarten. Und für den vierten Stern ist es mir hier nicht besonders genug.