Ruhiger, kleiner stadtteil mit busanbindung nach degerloch. Hier zu wohnen ist angenehm, der alterschnitt ist hoch, Kinder rar. Die flachdachhäuser stammen als den 70ern und sind renovierungsbedürftig. Leider werden weiter Häuser gebaut. Hoffeld ist von wald und feldern umgeben, der flughafen ist selten hörbar, dafür sieht man den anflug und die startenden flieger aus der entfernung. Das autorauschen der b27 und a8, kann je nach wind, störend sein. Einkaufsmöglichkeiten sind ausreichend. Supermarkt, Bäcker, Friseur, Bank, Apotheke, kirchlein alles was der durchschnittsbürger so braucht. Sauberkeit ist typisch schwäbisch, auch hier werden Gehwege fein säuberlich gefegt Für sportler bieten die wälder ringsum ideale bedingungen inkl. Parcours. Speisegaststätten gibt es weinige minuten zu fuß beim tsv birkach(steakhaus) in Schönberg und bei den hockeyplätzen(pizza, pasta) im vereinsheim Das einzige frei körpergelände in stuttgart mit badesee, volleyball, tischtennis(jahresgebühr!) und ein mini-hallenbad im seniorenstift, gibt es auch! Ich lebe sehr gerne hier im naherholungsgebiet filder, in der stadt und irgendwie doch im dorf. Wo sonst zwitschern die Vögel so intensiv und nisten bienen auf dem Balkon? Preislich sicherlich über dem Stuttgarter durchschnitt ;-)
Rautgu
Place rating: 4 Stuttgart, Baden-Württemberg
Armeleutesiedlung mutiert zum Wohnquartier für die Bourgeoisie Der Stadtteil Hoffeld geht auf einen vermutlich um 750 von Plieningen gegründeten und um 1100 erwähnten Ittinghäuser Hof zurück, von dem der Gemarkungsname Hoffeld herrührt. Der Hof verkam im 17. Jahrhundert, wurde dann von Degerloch erworben und im Jahr 1746 abgerissen. Danach passierte erst mal nicht viel, der Ort lag zwar wunderschön am Ramsbachtal aber ziemlich abgelegen. Von 1926 bis 1956 befand sich auf dem Hoffeld der Sender Stuttgart-Degerloch, dessen zwei 100 Meter hohe Stahlfachwerktürme der Rundfunkausstrahlung dienten. Allerdings behaupten Alteingesessene, dass die Türme gerade mal fünf bis zehn Mal gesendet haben… Nun hatte man mit dem Hoffeld ja ein großes Areal mit bestem Ackerboden. Es gab zu dieser Zeit in Degerloch eine große Anzahl armer Familien, deren einziges Hab und Gut ein Stall voll Kinder war. Gleichzeitig platzte Degerloch dermaßen aus allen Nähten, dass nun auch die letzten Innen– und Hinterhöfe in teils recht abenteuerlicher Weise bebaut wurden. Deshalb entstand ca. 1930 die Hoffeldsiedlung, die aus ca. 110 qm großen eher einfachen aber zimmerreichen Häuschen mit sehr großem(langem und schmalem) Selbstversorger-Gartengrundstück besteht, auf dem auch Kleintierzucht zum Eigenbedarf betrieben werden durfte. Die Siedlung wurde 1956 mit Degerloch zum Stadtbezirk Degerloch vereinigt und in den Siebzigern entstanden die großen Beton-Wohnblocks(inzwischen größtenteils wärmegedämmt und technisch einigermaßen up to date) am Höhenrand mit wunderbarem Talblick und das große Altersheim. Man brachte es sogar zu einem eigenen hölzernen Kirchlein(inzwischen abgerissen und durch einen zwar nicht schönen aber modernen Bau der Spezies Kirch-Versammlungshalle-Kombi ersetzt), die einzige Kneipe am Ort überlebte das Experiment«Gastronomie in Hoffeld» nicht lange und es traute sich keiner, es zu wiederholen. Inzwischen sind die Siedlungshäuschen zum Großteil an– oder umgebaut und es wohnen wieder Familien drin, allerdings ganz gewiss keine armen und kinderreichen mehr. Die großen Wohnblocks in der Sprollstraße am Altersheim und am Wolfsberg hingegen werden selbst mehr und mehr zu Altersheimen. Neue Bebauungen wurden nach langem Gezänk um den Grundstückspreis inzwischen anstelle dreier großer Kleingärten realisiert, auch dort wohnen wohlhabende Familien. Das Einzige, was die Modernisierung in diesem Ort nicht mitgemacht hat, ist das Ladenangebot: außer einem halblebigen Supermärktle, einem(schlechten!) Auf-Bäcker, einem Friseur, einer Apotheke und einem Zeitschriftenladen gibts dort keine Nahversorgung mehr. Und die Bank zieht wohl denmächst auch aus. Bisschen wenig Versorgung für ca. 3.000 Leute. Aber dafür ist es(bis auf die stark befahrene Hauptstraße) ruhig und grün. Man hört nachts die Füchse laufen und die Katzen raufen und morgens gegen vier begrüßen Myriaden fröhlich schmetternder Vöglein den neuen Tag, bis man sich wünscht, irgend etwas zum Werfen zu finden… Nunja. Man kann ja nicht alles haben. Oder? Ach ja: Ein Bauer blieb in Hoffeld: der Bauer des«Hoftäle». Dort kann man auch jetzt noch im Hofladen frische Milch, selbstgebrannten Schnaps, Obst und Saisongemüse etc. erwerben. Und die Milchkühe stehen manchmal malerisch auf ihrer Weide direkt vor den Panoramafenstern zweier Riesenvillen.