Deutschlands kleinster Nationalpark auf der gleichnamigen Halbinsel im nordöstlichen Teil Rügens hat so einiges zu bieten: Kreidefelsen, Meer, urwäldlich anmutende Wälder, Wiesen, Moore und darin eine Fülle von Lebewesen. Wir sind durch ein Stück des Nationalparkes ab Hagen gelaufen. Die Tafel bietet viele verschiedene Wanderwege, je nach Interessenlage, Zeit und Fitness. Und mit dem Auto sind wir öfters durch Teile dieser märchenhaften Gegend gefahren. Seit 1990 ist dieser Teil Rügens Nationalpark. Er umfasst ca 3.000 ha Fläche, wovon reichlich 2.000 ha Wald sind. Weiterhin sind darin ca. 600 ha Ostsee und 200 ha ehemalige Kreidebrüche, Wiesen, Moore und Trockenrasen. Auch der berühmte Königsstuhl, ein etwa 118 m hoher, vorgeschobener Kreidefelsen, der nur über einen schmalen Zugang zu erreichen ist gehört dazu, ebenso wie Rügens höchste Erhebung der Piekberg(161 m). Eine der wesentlichen Aufgaben der Nationalparkverwaltung besteht darin, die Besucherströme so zu lenken, dass eine weitgehend ungestörte Entwicklung der vielfältigen Lebensräume im Nationalparks möglich ist. Die Besucher sollen aber trotzdem das Naturschutzgebiet erleben können. Dies wird durch die gekennzeichneten Routen und die Infotafeln imo recht gut umgesetzt. In das Nationalparkzentrum, welches mit einer Fülle von Informationen aufwarten soll, haben wir es dieses Mal leider nicht geschafft, aber der nächste Rügenurlaub kommt garantiert. Der Nationalpark ist ein Traum für Geologen, Vogelkundler, Pflanzenkenner und für alle anderen Interessenten an Flora, Fauna, Klima etc. Durch den extremen Kontrast von Waldlandschaft, offenen Küstensteilhängen, Strand und Meer; existiert ein sehr breites Spektrum unterschiedlicher Lebensräume. Diese biogeographischen Eigenheiten wirken auf das Vorkommen und die Verteilung der Tier– und Pflanzenarten. Auch das überwiegend maritime Klima schafft günstige Existenzbedingungen für eine große Zahl von Arten, unter denen einige sind, die auf Jasmund die einzigen oder wichtigsten Lebensstätten haben. Pflanzenauswahl: Buchenwälder, Erlen, Eschen, Ahorn, Ulme, seltene Wildobstgehölze, Eiben wachsen in vielen Bereichen. Nur in den Sümpfen findet man: Wollgräser, Fieberklee, Sonnentau, Riesenschachtelhalm und seltene Moose. Auf den Küstenhängen wachsen verschiedene Orchideenarten. Die Salzvegetation der nördlichen Blockstrände bietet Salz-Binse, Salzmiere und Strand-Tausendgüldenkraut einen guten Standort. Tiere: Damhirsch, Rothirsch, Rehwild, Schwarzwild und Seeadler findet man hier ebenso wie Mehlschwalben, Zwergschnäpper und Kraniche Auch Ringelnattern und Kreuzottern sowie die seltene Glattnatter gibt es(noch) hier. Wenn man Glück hat und das Wetter mitspielt, kann man Waldeidechsen sehen. Teich– und Kammolche, Rotbauchunken, Erdkröten, Wechselkröten, Teichfrösche, der Kleine Wasserfrosch, der Grasfrosch, der Moorfrosch und der Springfrosch sind ebenfalls hier ansässig. Einer Besonderheit sind der Edelkrebs und die Bachforelle. Ob wegen der Vegetation Jasmund seit 5000 v. Chr. nahezu durchgehend besiedelt war? Andererseits sind die Steilufer, schon allein durch die sturmexponierte Lage, bis in die Gegenwart aktiv, d.h. es finden immer wieder Abtragungsprozesse statt, die die Küstenlinie allmählich ins Hinterland verlagern und verhindern, dass sich eine Pflanzendecke ausbreiten kann. Am besten hinfahren, selbst verzaubern lassen und die offiziellen Wege nicht verlassen! Mehr Bilder folgen, bin nun aber zu müde.