Mensa Schloßgarten

Das ist sie also: die beste Mensa Deutschland. Tusch! Ist sie das?
Von innen sieht sie aus wie viele, viele anderen Mensen: praktisch, quadratisch, durchschnittlich. Treppe rauf, Treppe runter, Tablettband, Essenausgabe, Kasse — kennen wir alles von anderen Häusern dieser Art, sogar der Geruch ist ähnlich, wenn auch nicht intensive.
Die Essensauswahl verdient ein Lob, sie ist groß und vielfältig mit einem gut ausgebauten Bio-​Angebot. Das ist löblich, wobei die Frage erlaubt sei, ob es preislich nicht ein wenig zu hoch sei. Aber gut, da ich glaube, das nicht angeboten wird, was nicht auch gekauft wird, mag das passen.
Um die Salatbar als Beispiel zu nehmen: Personal gibt es mehr als genug, das für Studentenwerkverhältnisse sehr freundlich ist. Allerdings führt das Konzept, jedem etwas auf den Teller geben zu lassen, zu längeren Wartezeiten. Die Salate sind frisch, die Menge auf dem Teller akzeptabel, die Soßen sind erstaunlich kreativ — und natürlich überwürzt. Salat mit Schrippe und zusätzlichem angemachtem Feta kosteten mich als Gast 4,90 EUR. Das ist schon nicht günstig und fast der Preis, den ich «in the wild» auch bezahle. Insgesamt keine schlechte Mensa, ob sie nun die beste ist, müssen anderen entscheiden.

Die Mensa ist schon super. Aber die Beste? — Das ist sie wohl nichtganz. Es kommt halt immer auch ein wenig auf die Vergleichs-​Mensa an. Sicherlich kann die Osnabrücker Mensa durch eine überdurchschnittliche Auswahl an Gerichten und die immense Salat-​Theke punkten. Und auch die Verwendung von Bio-​Produkten ist sehr löblich und sollte als Vorbild für andere Mensa-​Konzepte dienen. Dass es ein reiches Spektrum an Cafeteria-​Angeboten gibt und eine Außenterrasse, muss ebenfalls erwähnt werden.
Trotz allem gibt es einige Kritikpunkte, die (einem sicherlich sehr verwöhnten) Ex-​Rostocker-​Mensa-​Besucher ins Auge fallen:
Warum gibt es keine Desert-​Theke?
Warum kann man über die gewünschte Größe des Gerichts nicht selber bestimmen? — Die Portionen sind doch eher auf mäßig-​hungrige Studentinnen ausgelegt als auf einen satten Appetit. (Die Kritik hört man gerade von männlichen Mensa-​Besuchern nicht allzu selten) Es bleibt oft allein die Auffüllung mit Sättigungsbeilagen, da das Unterbringen von zwei Tellern (plus einige Schälchen und Getränk) auf einem Tablett nur erfahrenen Mensagängern unfallfrei gelingt.
Warum gibt es im Mensa-​Café nicht auch aktuellere Kaffeevarianten (Latte Macchiato, Café Crema, Espresso, etc. aus einer ordentlichen Gastro-​Maschine)
Warum liegen im Obstkorb häufig noch recht unreife Früchte?
Ok, ich gebe zu: das sind alles Luxus-​Probleme. Deswegen: zweitbeste Mensa Deutschlands.

Beste Mensa Deutschlands. Jeden Tag ein frisches Salatbuffet und mehrere leckere Speisen zur Auswahl. Regelmäßig finden Sonderaktionen z.B. eine Woche bayrisches Essen usw. statt. Die Räumlichkeiten sind sauber und hell, das Personal freundlich. Wirklich klasse.