Die katholische Stadtpfarrkirche St. Sylvester ist die frühere Dorfkirche der selbständigen Gemeinde Schwabings. Die erste urkundliche Erwähnung eines Kirchenbaus an diesem Standort stammt aus dem Jahr 1315, als die Schwabinger Gemeinde eine Filale der Kuratie Thalkirchen-Sendling war. Diese Kirche war auf Johannes d. Täufer geweiht. Im Laufe der Zeit wurde das Patrozinium auf die Hl. Ursula übertragen. Nebenpatron war damals schon St. Sylvester. St. Sylvester besteht aus 2 Kirchen: Die«alte» und die«neue» Kirche, die durch einen Zwischenbau verbunden sind. Die alten Kirche, der Turm bis in einer Höhe von 12m ist noch aus dem Jahr um 1200, ist ein einschiffiger Bau, der heute in barocker Pracht erstrahlt. Ursprünglich war die Kirche romanisch, wurde später im Stil der Gotik erweitert und dann Mitte des 17. Jahrhunderts barockisiert. Werke bedeutender Meister sind hier zu sehen, so z. B. zeigt der Hochaltar aus dem Jahr 1655 von Kaspar Amort das Martyrium der Hl. Ursula und ihrer Gefährtinnen. Als die Gemeinde Schwabing immer größer wurde(im Jahr 1811 wurde die Kirche zur selbständigen Pfarrei erhoben, 1886 Schwabing zur Stadt erhoben und 1890 nach München eingemeindet) war es Zeit, über eine Vergrößerung bzw. Neubau nachzudenken. Deshalb wurde dann am Kaiserplatz der«Schwabinger Dom» gebaut und das Patrozinium der St. Ursula auf den Neubau übertragen. Die alte Schwabinger Dorfkirche behielt St. Sylvester als Patron und wurde dann im Jahr 1925 durch einen Neubau an der Nordseite erweitert. Diese beiden Kirchen sind eben durch den oben genannten Mittelteil verbunden, aber nicht vereint, so daß beide Kirchen für sich alleine stehen. Leider kann man außerhalb der Gottesdienstzeiten nur die Vorräume der beiden Kirchen betreten. Die Haupträume sind durch ein Gitter versperrt. So kann man nur einen Eindruck gewinnen über die Pracht der kleinen Kirche. Aber selbst das beeindruckt. Und wenn jemand außerhalb der Gottesdienste ein Zwiegespräch mit Gott führen möchte: Kniebänke sind dort vorhanden. St. Sylvester ist auf jeden Fall einen Besuch wert!