Meine geliebte Grundschule und gleichzeitig die Arbeitsstätte meiner Mutter. An dieses Gebäude scheine ich mehr Erinnerungen zu haben als an das Gymnasium, einfach, weil ich hier eine der schönsten Zeiten meines Lebens verbracht habe. Ein Gründerzeitbau, an dessen Eingangstür noch eine alte eingemeißelte Schrift von der ehemaligen Aufteilung in Knaben– und Mädchenschule kündet. Die Gänge sind hier groß, sehr geräumig, mit grünem Linoleum und echten, hellblauen Spinden. Wir durften hier Hausschuhe tragen und wurden nicht selten im Viereck oder im Kreis unterrichtet, was der allgemeinen Kommunikation sehr zuträglich war; ab und zu wurden die Klassen vermischt. Die Pausen waren eine regelmäßige Herausforderung, da es nicht selten zum Einfall der Hauptschüler in unseren Pausenhof kam, wogegen wir uns natürlich wehrten oder uns beim Klettergerüst im Gebüsch versteckten. Am besten waren die spärlich genutzten Kellerräume, zu denen uns der Zutritt verboten war. Hier befand sich eine mir riesig vorkommende Großküche, in der wohl die Hauptschüler Hauswirtschaftsunterricht bekamen und einer davon mal ein Feuer legte. Von diesem Alarm und meiner Schockreaktion darauf träume ich heute noch. Hin und wieder schlichen wir uns hier runter und gruselten uns in den riesigen, dunklen Gängen.