Ost-West-Friedenskirche

I love this place! Man durchwandert den Olympiapark mit seinen diversen Sport– und Vergnügungsstätten, vorbei an all den bunten lauten Menschen … und betritt auf der anderen Seite, am äußersten Rand, dieses kleine Grundstück — eine Oase der Stille.
Zuerst kommt man am Museum vorbei, hier kann man in diversen Zeitungsausschnitten nachlesen wie das so war mit dem Väterchen und seiner Frau, zumindest die offizielle Version. Wie es wirklich war und was er sich dabei gedacht hat auf seiner langen Wanderung nach München, das wußten nur er und seine Frau.
Ich find’s auf alle Fälle sehr, sehr beeindruckend, daß jemand so einen lange Weg auf sich nimmt und am Ende dann eigenhändig nicht nur eine Unterkunft für sich und seine Frau baut sondern auch noch eine Kirche UND eine Kapelle. Ich mein, das ist eine Sauarbeit, auch wenn damals die meisten Trümmer noch in Reichweite gelegen haben dürften. Da muß einer schon sehr engagiert und sehr, sehr motiviert sein. Rundherum haben sie sich ein wunderschönes Gärtchen angelegt, man kann heute noch erahnen wie es gewesen sein muß, die Bienenstöcke stehen weiterhin da.
Als ich am Donnerstag in die kleine Kapelle kam hatte grad jemand Räucherstäbchen angezündet, ich bin da eine ganze Weile gesessen und hab mir die Bilder angeschaut. Am besten gefallen mir, genau wie in der Kirche drüben, die wunderschönen Marienbilder. Wo er die nur herhatte? Auf den meisten Bildern in ‘normalen’ Kirchen ist Maria langweilig und das Jesuskind grottenhäßlich. Hier jedoch erblickt man eine junge, hübsche Frau mit einem niedlichen Kind, manchmal ist auch der Josef dabei wie er im Hintergrund was schreinert, also ganz toll gemacht.
Im Museum kann man gegen eine Spende auch Postkarten kaufen, man kann sich in ein Gästebuch eintragen, Kinder können in einem der Räume was malen, es liegt Zeichenpapier nebst Stiften aus.
Ganz klar einer meiner Lieblingsplätze in München.

Die Kirche von «Väterchen Timofej», erbaut auf und aus Schutt des 2. Weltkrieges in den 50er Jahren von Timofej Prochorow und seiner Frau Natascha.
Es ist der berühmteste Schwarzbau in München — und nach einem «Volksaufstand» der Münchner durfte er auch stehenbleiben, als die Kirche in den 60er Jahren den Olympischen Spielen weichen sollte.
Die Gebäude bestehen aus einfachsten Materialien, so ist das Dach in der Kirche komplett in Alufolie ausgekleidet.
Auf dem Gelände befinden sich das Wohnhaus, ein kleines Museum und die St. Michaels-​Kirche inmitten eines Obstgartens mit Bienenkörben. Es ist noch so erhalten wie zur Zeit von Väterchen Timofej, der im Jahre 2004 im Alter von angeblich 110 Jahren verstorben ist.
Heute wird das Anwesen von einer Stiftung gepflegt

Der sicherlich berühmteste Schwarzbau Deutschlands.
Eine Kirche, errichtet von Väterchen Timofej, der 2004 im biblischen Alter von 110 Jahren (oder so ähnlich) verstorben ist. Und nicht irgendeine Kirche– nein, gebaut aus Materialien, die in der Nachkriegszeit leicht verfügbar waren. Eigentlich hätte sie ja Olympia weichen sollen– doch, und ich glaube kaum, dass so etwas heute noch passieren würde, die olympischen Pläné wurden aufgrund von Protesten geändert, so dass die Kirche an Ort und Stelle bleiben konnte.
Sicherlich mag sie nicht mit prächtigen orthodoxen Kirchen wie am Wiesbadener Neroberg oder in Leipzig konkurrieren können– aber einen Abstecher wert ist sie schon, die Ost-​West-​Friedenskirche.

Die beste Zeit für Geocaching ist im Herbst, wenn man sich an kühleren Tagen zur einer Schnitzeljagd per GPS mit Freunden verabredet um neues über seine oder auch die entferntere Umgebung herauszufinden. ;-)
Das Ganze ist immer sehr spannend und soO funny!
So wie letztes Jahr, als uns eine Station des Caches zur Ost-​West-​Friedenskirche von Väterchen Timofei geführt hat.
Dies ist wohl der berühmteste Schwarzbau Münchens! :-)
Gebaut wurde er von Timofej Prochorow und seiner Frau Natascha aus den wiederverwertbaren Trümmern und Materialien des Kriegsschutts, der auf dem Oberwiesenfeld, dem heutigen Olympiapark, zu finden war.
Zuerst entstand ein kleines Häuschen, dann eine Kapelle und zuletzt eine kleine Kirche.
Beachtlich, wenn man überlegt, welch riesiger Aufwand hinter dem Ganzen steckt!
Die Stadt hätte damals am liebsten alles abgerissen, jedoch kam sie gegen den Protest der Münchner und den der vielen Tageszeitungen nicht an…
Gott sei Dank!
Im Reich von Väterchen Timofei (er wurde 110 Jahre alt!) fühlt man sich wie Alice im Wunderland! ;-)
Alles so kunterbunt und überall ist zu sehen, mit wie viel Liebe man dieses Grundstück hegt und pflegt!

Früher pilgerten die Kinder zu Väterchen Timofei selbst, heute gibt es im Olympiapark nur noch seine Kirche und das kleine Museum.
Es ist ein Ort der — nicht nur in München — seinesgleichen sucht. Kaum jemand kann sich dem eigenartigen Sog entziehen, der von Väterchen Timofeis Geschichte ausgeht, dem Charme seiner aus gefundenen Materialien erbauten Kirche.
Das Museum nebenan würdigt den Aussenseiter und späteren Einsiedler, der auf der Flucht aus Russland 1952 in München angekommen, mit seiner Frau Schutt und Fundsachen zusammentrug um ein Symbol zu schaffen.
Befremdet und doch berührt tritt man ein in eine Kirche, die mit Staniolpapier ausgelegt ist, man findet im Garten Zeugnis seiner Besucher und im Museum die Zeichen eines Lebens jenseits der Norm. Ein stiller Ort und doch auch ein Ort von Begegnung und Offenheit, das, was alle Kirchen gerne wären.