Karolinenplatz mit Obelisk

Der Karolinenplatz in der Maxvorstadt– kein Platz wie jeder andere. Genauso wie — von Osten her– Wittelsbacherplatz, Platz der Opfer des Nationalsozialismus und Königsplatz– ist er einer der Plätze, die die Brienner Straße gestalten und prägen. Allerdings von Anfang an geplant und gestaltet als ein Strahlenplatz, auf den Straßen wie Strahlen treffen. Und bereits seit dem 19. Jahrhundert mit einem durchaus dominanten Obelisken verstehen.
Benannt wurde der Platz nach Karoline von Baden, der zweiten Ehefrau des ersten bayerischen Königs Maximilian I. Und im 19. Jahrhundert wurde hier nicht nur der vor gut 180 Jahren enthüllte Obelisk aufgestellt, sondern es gab auch zum Platz passende Bebauung. Von der nur noch wenig erhalten ist– wobei hier im Gegensatz zu manch anderem Platz die Nachkriegs-​Bausünden weniger schlimm sind.
Mittelpunkt des Platzes ist, und das ist auch kein Zufall, der seit 1833 hier stehende, 29 Meter hohe Obelisk, der dem Andenken der bayerischen Gefallenen von Napoleons Russlandfeldzug dienen sollte.
Wobei, das kann man auch nicht verhehlen: Dieser Obelisk ist ein schönes Beispiel von Geschichtsklitterung aus dem 19. Jahrhundert. Dies wird deutlich aufgezeigt in der derzeit in Ingolstadt laufenden diesjährigen Landesausstellung. Bayern war durchaus opportunistisch gewesen (und ja auch mit Napoleons Gnade Königreich geworden) — zuerst war man gegen Napoleon, dann an seiner Seite (was erhebliche Folgen hatte), schließlich gab es einen erneuten Bündniswechsel. Dieser Opportunismus zeigt nicht wirklich von Größe– und später kann man immer alles schönzureden versuchen.
Etwas skurril übrigens die Situation, dass der Obelisk an Gefallene eines Feldzugs erinnerte, in dem Bayern an Napoleons Seite war und die den Platz kreuzenden Straßen (Brienner Straße und Barer Straße) nach Orten von Schlachten in den Befreiungskriegen, in denen Bayern dann gegen Napoleon kämpfte, benannt sind.

Herumgefahren dürfte fast jeder schon einmal sein, ob mit Tram, Bus, Auto oder Fahrrad kommt man hier vorbei, wenn man von der Innenstadt Richtung Maxvorstadt oder die Pinakotheken möchte.
Ein Runder Platz, umfasst von schönen und teils historischen Gebäuden. In der Mitte des Platzes eine grosse Grünfläche mit dem Obelisk, der von allen darauf zulaufenden Strassen von der Weite gut sichtbar ist.
Strassen die auf den Karolinenplatz treffen, kommen von der Sonnenstrasse, dem Königsplatz, den Pinakotheken oder vom Odeonsplatz (Platz der Opfer des Nationalsozialismus).
Der Obelisk selbst, wurde als Denkmal nach dem Russlandfeldzuges von Napoleon aufgestellt und gedenkt den Gefallenen der Bayrischen Armee. Der Obelisk hat auf allen Seiten Inschriften, die den Gefallenen gedenken.

Ein zentraler Platz in München-​Maxvorstadt.
Er liegt praktisch mittig zwischen Odeons– und Königsplatz.
Der Obelisk erinnert an Rußlandfeldzug Napoleons und die bayrischen Gefallenen dieses Feldzuges.
Im Frühjahr/​Sommer ist der Platz mit vielen bunten Blumen geschmückt.
Am Rand des Karolinenplatz stehen viele wichtige Gebäude, so z.B. das Börsengebäude, das Amerikahaus und die Zentrale des Sparkassenverbandes.

Der Karolinenplatz ist ja nur so eine Art Durchgangsstation. Wichtige Straßen kreuzen hier, die Trambahn schnauft vorbei und verbindet Schwabing mit der Innenstadt. Kein Platz, auf dem man sich lange aufhalten will. Nun, ein studierter Historiker kann Euch aber vielleicht auf eine lustige Begebenheit hinweisen.
Wie Ihr vielleicht wisst, haben die Bayern es Napoleon zu verdanken, die Königswürde erhalten zu haben. Als Dank dafür kämpften die Bayern treu an seiner Seite, so auch 1812 beim Russlandfeldzug, in dem das junge Königreich 30 000 junge Männer verlor und sich Napoleons Ende ankündigte. Diesen bayerischen Gefallenen ist der 30 Meter hohe Obelisk gewidmet, der den Platz von weitem schon sichtbar werden lässt.
Nun, ein Jahr später — 1813 — schlugen sich die Bayern auf der anderen Seite an den Flanken der Preussen, Russen und Österreicher jetzt gegen Napoleon. Napoleons Ende war schon längst besiegelt.
Am Karolinenplatz, um den Bogen zu spannen, treffen sich mit der Barer Straße und der Brienner Straße zwei wichtige Verkehrsachsen, die den Namen von zweien dieser Befreiungsschlachten gegen Napoleon in sich tragen. Welch Ironie der Geschichte!