Zentralbad

Mehr SCHEIN ALS SEIN
Der Beitrag meiner Vorgängerin hat mich an meinen Besuch im Zentralbad erinnert.
Denn als dort alles fertig war, war ich einmal dort und bis dahin nicht wieder.
Mich überzeugt hier eigentlich gar nichts.
Von außen ist sehr viel passiert doch an sich ist diese Schwimmhalle noch immer die Alte. Mittelmäßige Sauberkeit, schlicht ausgestattet, Duschen könnten auch besser sein, 2 schlichte Becken (tiefes Schwimmer und für Kinder) mit Sprungturm und Blöcken.
Falls jedoch ein paar Leute springen (dürfen) dann ist das Schwimmen eher schlecht.
4EUR Eintritt finde ich dafür etwas hoch
Wer einfach bloß ins Wasser möchte, kann hier schwimmen gehen.
Wer eine schöné Halle mit verschiedenen Bereichen, Möglichkeiten oder gar Sauna sucht ist hier völlig falsch. Die Sauberkeit könnte echt besser sein und meiner Meinung nach hätten sie nicht nur äußerlich anpacken sollen.

Sonntag, 15:00, blödes Wetter, blöde
Laune. Was macht man nun. Schwimmen gehen! Dachte ich, ist zwar
irgendwie sportlich aber nicht super-​anstrengend, das passt jetzt.
Zum Glück habe ich vorher auf die Homepage geguckt, und
festgestellt, dass das Zentralbad Sonntags nur bis 16 Uhr auf hat.
Naja, sparen an den falschen Stellen ist man als Lübecker ohnehin
gewohnt, und wenn ich den Beitrag unten aus 2010 betrachte, ist 16
Uhr ja noch Luxus. Also nächster Versuch, Sonntag, früh
genug, wieder blödes Wetter, ab ins Bad. War auch voll gespannt, wie
das chic renovierte Bad jetzt aussehen würde. Der Eingangsbereich
macht jetzt schon was her. Große, freundliche Eingangshalle mit gut
sichtbarem und beleuchteten Schild, das über die Preise informiert
und einem Bistro, das geschlossen auf einen neuen Verpächter wartet,
schade, hier hätte ich nachher noch gern einen Kaffee getrunken. Die
Dame an der Rezeption ist nett und hilfsbereit, hilft mir sogar mit
einem Leihhandtuch aus. Wirkt erstmal total verpeilt, im Bad sein
Handtuch zu vergessen, aber da ich im Fitnessstudio eine Art
Handtuch-​Abo habe, habe ich aus Gewohnheit keins eingepackt
dafür aber Badelatschen, und die sind hier auch von Nöten, denn mit
der Sauberkeit wird es immer noch nicht so genau genommen, auch wenn
ich eine Reinigungskraft gesehen habe. Auch der Innenraum des Bades sieht
meines Erachtens aus wie vor der Renovierung. Zwei Becken, eins für
Kinder und eins zum Schwimmen, in dem man wirklich nirgends stehen
kann, so muss man automatisch Sport treiben. Im großen Becken gibt
es die üblichen Startblöcken, ein ein-​Meter-​Brett, das wohl die
ganze Zeit im Gebrauch ist, sowie einen Sprungturm, der nur zu
bestimmten Zeiten benutzt werden darf, klar, als Sicherheitsgrunden.
Im Kinderbecken gibt es eine kleine Rutsche und so ein paar
Spritzwassergeschichten, nichts weltbewegendes, ich glaube, die
Event– und Action-​Verwöhnten Kids von heute wird das nicht hinterm
Ofen hervorlocken. Zum Schwimmen ist es OK, sofern man die
undefinierbaren Dinge, die auf dem Boden herumschwimmen ignoriert.
Hygienemäßig ist der Pool im Homesplace weiter vorne, eignet sich
aufgrund der Größe aber nur bedingt zum Bahnen schwimmen. Schön leer ist die Schwimmhalle
Sonntags, weil wahrscheinlich kein Mensch, der bei klarem Verstand
ist, 4 EUR für ein eher unspektakuläres Schwimmbad bezahlen möchte.
Querschwimmende parfümgetränkte Omas bleiben aus, und auch als ein
paar Jungspunde eine Arschbomben– Meisterschaft auszutragen begannen,
konnte ich auf eine andere Bahn ausweichen. Zudem habe ich noch die
Erfahrung gemacht, dass mein Bikini sich nicht zum Kraulschwimmen
eignet. Ich
brauche dringend einen neuen Sportbadeanzug. Und die zu enge und dauernd vollaufende Schwimmbrille auch nicht, nachher sah ich aus, als hätte ich ein Veilchen verpasst bekommen. Naja, hin und wieder
werde ich das Zentralbad wohl nochmal aufsuchen, aber Dauerzustand
wird es bei den Preisen, der mangelnden Sauberkeit und dem
verhältnismäßig kleinen Angebot wohl nicht. Bei Gelegenheit
versuche ich mal das Sportbad in der Ziegelstraße.

Sehr nettes kleines Schwimmbad mit guten springturm

Das Schwimmbad ist an sich gut. Problem sind die Öffnungszeiten. Ich finde es nicht vertretbar, dass das einzige Schwimmbad in der Innenstadt, in welcher Stadt jedes Jahr mehrere Millionen Touristen durchstrudeln, um schließlich bei Niederegger das zu kaufen, was im ganzen Deutschland zu selbem Preis auch zu bekommen ist, und wo gerade eine ganze Straße und Platz (Am Klingenberg) neu gestaltet wird (n. b. letztere absolut zum Nachteil), ausgerechnet ein Schwimmbad, das nicht nur für die besagte Touristen, sondern auch für einfache Einwohner der Stadt Lübeck zugänglich wäre, scheint etwas umständlig zu sein, in dem es ausgerechnet am Sonntag um 12 Uhr schliesst. Wenn man arbeitet, hat man vielleicht nur den Sonntag um auszuschlafen und ins Schwimmbad zu gehen. Beides ist in der schnuckeligen Hansestadt leider nicht möglich. Völlig frech und aber kein bisschen überraschend finde ich es, dass von der hanseatischisch-​pingeligen Kassiererin das Schwimmbad in der Ziegelstrasse empfohlen wird, das insgesamt eine Stunde mit dem sowieso sagenhaften öffentlichen Verkehr in Lübeck erreichbar ist. Was ich damit meine, kennt jeder, der sich länger in Lübeck aufhält.
Darüber hinaus gibt es im Zentralbad keine Sauna, dafür ist das Schwimmbecken zur Hälfte blockiert, weil gesprungen wird. Schwimmen kann man so nicht richtig.
Es liegt vermutlich an der Stadtpolitik, die jahrzenhtelang grottenschlecht war und ist, die solche Geschäfte abschliesst, wie zum Beispiel der Bau eines Haerdercenters, oder die Erneuerung des Klingenbergs, oder der Bau des Hotels neben dem Zentralbad, letzteres aber wird kein bisschen aufgerüstet (keine Sauna und keine sinnvolle Öffnungszeiten, geschweige denn noch ein Schwimmbecken, wo nicht gesprungen wird), oder eben der unwiderrufliche Abbau der gesamten Strassenbahnlinien in Lübeck, das nicht nur den letzten Charm der Stadt raubt, sondern sie völlig schwerfällig macht, was den Verkehr anbetrifft. Laut und stinkig. Sternfahrten. Hervorragend.
Insofern kann es sein, auch wenn es kurios klingt, dass es, wenn man ins Zentralbad geht, der letzte Tropfen in einem Glas wird, in welches es seit einigen Jahren die Stadt Lübeck, sein soziales Umfeld mit seiner unerträglichen Schwerfälligkeit hereintröpfelt und einen zur Erkenntnis bringt: weg von Lübeck. So schnell, wie möglich. Ab nach Hamburg, nach Kellinghusen!

Schönes, kleines Schwimmbad mitten in der Stadt. Zwar nur eine 25m Bahn, aber gut zum «Bahnen ziehen» geeignet. Es gibt sogar extra Springstunden, falls man dies tun oder auch meiden mag. Ist nicht sooo sauber, aber bissl Schuhdreck und Krümel sind noch ok, Badelatschen sollte man mitnehmen. Personal ist sehr nett und hilfsbereit.