1 review of e.V. Stadtkirchen-Gemeinde Durlach Süd Pfarrerin Ulrike Beichert
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Matthias W.
Place rating: 4 Darmstadt, Hessen
Mein Beitrag dreht sich weniger um das Gemeindehaus, welches vor wenigen Jahren signifikant vergrößert und technisch auf dem neuesten Stand ausgerüstet wurde, sondern eher um die Stadtkirche in Durlach. Obowohl an ihr in verschiedenen Jahrhunderten gebaut wurde, wirkt das Ensemble doch sowohl vom Äußeren wie vom inneren stimmig. Der Westturn stammt wohl noch aus dem Mittelalter, bekam aber 1739 eine barocke Turmhaube. Der barocke Stil setzt sich im Inneren beispielsweise an der Kanzel sowie an der Orgel fort. Die Fenster dagegen sind klar spätgotisch Nachdem die Kirche, welche vormals dem Heiligen Stephanus geweiht war, 1698 zerstört worden war, wurde sie 1700 nach Plänen unter Verwendung der noch intakten Bausubstanz wieder errichtet. Die Decke ruht auf sogenannten toskanischen Säulen, rechts und links ist eine großzügige Empore angebracht. 1999 erst wurde die Kirche komplett restauriert und ist unter anderem Heimat für die Durlacher Kantorei, einem Chor von etwa 50 Sängerinnen und Sängern. Die derzeitige Orgel geht zurück auf einen Orgelneubau, welcher 1759 eingeweiht wurde und — auf 3 Manuale verteilt — 39 Register hatte. Mit dem Aufkommen romantischer, orchestral klingenden Orgelkompositionen genügte diese Orgel dem Publikumsgeschmack nicht mehr, so dass 1894 Pläné für einen Neubau für eine Orgel mit 40 Registern angefertigt wurden. Zum Glück wurde beschlossen, das barocke Gehäuse zu belassen, das Instrument wurde 1896 fertiggestellt(mit Spieltisch zum Altar zeigend). Ein schönes Instrument war das sicherlich, nur wie alles sind auch Orgeln dem Zahn der Zeit unterworfen, so dass 1960 das gesamte Orgelinnere erneuert werden musste. Die im neobarocken Stil renovierte Orgel wurde 1968 eingeweiht, aber offensichtlich hatte es so viel Pfusch am Bau gegeben, dass die Orgel ab 1994 bis 1999 umfassend runderneuert wurde und nun 41 Register auf drei Manualen hat. Die Teile der alten Orgel, welche hier nicht wiederverwendet wurden, wurden später in Vilnius in eine dort neu zu bauende Orgel eingesetzt. Wenn es dunkel wird, kann man die Kirche in taghelles Licht versetzen. Manchmal aber, wie etwa bei Konzerten, scheint mir das gar nicht so notwendig zu sein. Ideal wäre es natürlich, die Beleuchtung auch dimmen zu können, aber vielleicht hilft es auch, nur jede zweite Lampe leuchten zu lassen.