Place rating: 5 Korschenbroich, Nordrhein-Westfalen
In Jena Paradies gibt es etwas, das in dieser Art zwar nicht einmalig, aber immerhin doch etwas Besonderes ist: Die Jenaer Laufwege. Die Jenaer Laufwege sind wirklich klasse. Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet, je nach Präferenz die richtige Strecke. Klasse gemacht und auch für Urlaubs-Läufer ohne Ortskenntnis einfach top.
B. M.
Place rating: 5 Großpürschütz, Thüringen
Für viele Natur– und Weltreligionen ist das Paradies der künftige Ort der Seligkeit. Jena hat bereits ein ‘Paradies auf Erden’ ein Fleckchen, das aufgrund seiner wohltuenden Ruhe und landschaftlichen Reize ein Stückchen Seligkeit im Alltag bietet. Warum man der oberen Saaleaue in Jena diesen Namen gab, ist nicht ganz geklärt. Entweder hat sich hier einmal ein Kloster befunden, oder aber man nannte den Bereich Paradies, um Siedler anzulocken. Es könnte sich aber auch um einen Wunschnamen handeln, dass diese Ecke Jenas einem Paradiesgarten entsprechen sollte. Ganz gleich warum, es ist schön dort. Für Familien mit(vor allem kleineren) Kiddies ideal(es gibt einen schönen Spielplatz). Große Wiesen laden zum Picknickmachen und Seelebaumelnlassen, aber auch zu sportlichen Aktivitäten ein(mein Großer z.B. war gerade in der Abizeit oft mit seinen Kumpels und Kumpelinen dort ausgerüstet mit Gitarre, Fußball, Frisbyscheibe, Pizza …- gelegentlich sogar mit Schulbüchern, um für seine Prüfungen zu lernen!). Ab und zu finden Trödelmärkte und Musikveranstaltungen statt. Das Paradies’ gehört neben dem Bereich Oberaue und der Rasenmühleninsel zum VOLKSPARKOBERAUE(dies ist der einzige Thüringer Park, der den Namen ‘Volkspark’ trägt): Aufgrund seiner Gestaltung und Funktion(mit seinem Wegesystem, den vielfältigen Wiesen– und Bepflanzungsflächen und der Integration gartenkünstlerischer Anlagen einschließlich bauzeitlicher Ausstattungselemente) gilt er als herausragendes und wertvolles Kulturdenkmal mit Seltenheitswert(2002: Einstufung als Kulturdenkmal). Immer wieder schön finde ich, wie sich die Saale von Süd nach Nord durch den Park zieht. Wenn ich an den Ufern entlang laufe, muss ich aber auch immer an eine für mich etwas unangenehme Begebenheit zurückdenken. In meiner Jugendzeit gab es dort einen Stützpunkt für Kanurennsport(vielleicht heute auch noch?), wo ich viermal wöchentlich trainierte. Im Rahmen irgendeiner Meisterschaft hatte ich einmal das Vergnügen, vor den Augen aller Teilnehmer und Zuschauer, ganz knapp vor dem Ziel und einer erhofften Treppchenplatzierung, mit unserem Kanu-Doppel in die Wogen der Saale abzutauchen, d.h. wir kenterten erfolgreich: Wir und die Medaille waren somit real und sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Peinlich, peinlich … und nass und kalt(es war nämlich schon Ende Oktober). Da ich nun schon bei ‘Geschichtlichem’ bin, dann gleich noch einige weitere Infos zur Historie des Parks: Das ‘Paradies’ soll es schon seit dem Mittelalter geben. Erstmals wurde es 1641 im Buch«Saal-Athen» des ersten Jenaer Chronisten Adrian Baier erwähnt. Es ist urkundlich verbrieft, dass zu Zeiten des Fürstentums Sachsen-Jena mehrere Bäume zusätzlich im ‘Paradies’ angepflanzt wurden. Seit dem 18. Jahrhundert galt es auch als Flanierecke der Studenten und Gelehrten. Insofern durfte natürlich auch Geheimrat Goethe fehlen. In seinen Tagebüchern finden sich über 40 Einträge über Besuche im Jenaer Paradies. Der Volkspark Oberaue selbst entstand jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts. In diesem Zusammenhang wurden im ‘Paradies’ eine Parkanlage, auf der Rasenmühleninsel eine Park– und Freizeitanlage und in der Oberaue eine Sportanlage geschaffen. 1880 wurde der erste Haltepunkt der Eisenbahn am Paradies eingeweiht. Später wurde daraus der Paradies-Bahnhof(beherbergt heute das Ristorante SANMARINO — siehe ), in dessen Nähe sich der 2005 fertiggestellte neue Paradies-Bahnhof — ICE-Station befindet. FAZIT: Das JENAERPARADIES — Einfach ein Park für die ganze Familie und ein sympathisches Stückchen Natur vor den Toren von Jena — ein Refugium für Körper und Seele! Nachtrag: 27.08.07 Habe es heute doch tatsächlich geschafft, einige Fotos zu machen. Bei meinem kleinen Spaziergang durch den Park, zeigte es sich, dass diese vormittägliche Stunde nicht nur mich zu diesem recht urwüchsigen und relativ naturbelassenen paradiesischen Fleckchen zog. Ich begegnete mehreren Joggern, Fahrradfahrern(dies ist hier zum Glück nicht verboten), Kindergartengruppen, Mensch-Hunde-Pärchen, älteren Damen, die sich in der Morgensonne kleinen Schwätzchen hingaben, einigen wenigen, die offensichtlich zur Arbeit oder zum Bahnhof hasteten, Teenies mit Skateboards … — diese halbe Stunde Auszeit tat einfach gut!