Kiosk

Es ist ein verkaterter morgen, ich habe meine Freundin Masha schon Ewigkeiten nicht gesehen. Und nun, da wir ja beide so sehr beschäftigt sind treffen wir uns zwischen ihrer Bachelor-​Arbeit und meiner Theaterprobe auf ein Weinchen bei ihr. Aus «ein Weinchen» wird dann recht schnell 2 Fläschchen und Gespräche bis ins Helle und dann, selbstverständlich nach alles in der Welt verschlafen rennen wir beide in unterschiedliche Richtungen davon.. «Flüssigkeit» schreit die Brust. «Essen!!!», schreit der Magen… «Hot-​Dog und Kaffee» lesen die Augen und mein Körper zwingt mich in die Tür des Kiosks mit der verlockenden Aufschrift.
Mich empfangen zwei völlig Interessenlose Gesichter, möglicher weise Brüder, die mir recht schnell zu verstehen geben, dass es weder Hot Dog, noch Baguette, noch sonstige verlockende Angebote, die an der Tür stehen nicht geben wird. «Gibt es denn nichts, gar nichts, was man essen könnte?» frage ich fast weinend. Die beiden zeigen gleichzeitig mit dem Finger auf den einzig gebliebenen und schon sehr vereinsamt aussehenden Muffin in der Vitrine und schauen mich an.
Als ich den Kiosk verlassen habe, hatte ich das Gefühl für eine Sekunde in einem falschen Film gewesen zu sein. Interessante Erfahrung.