Zwischen Augustus– und Albertbrücke erhebt sie sich, die Carolabrücke. Auf der Südseite liegt der Rathenauplatz an ihr, auf der Nordseite der Carolaplatz. Die spektakulärste Dresdner Elbbrücke ist die Carolabrücke nun wahrlich nicht– aber dies mag auch daran liegen, dass hier erst in den 1960er Jahren wieder eine Brücke errichtet wurde. Die erste Carolabrücke wurde von 1892 bis 1895 als weitere Elbquerung errichtet. Ihren Namen verdankt sie der Gemahlin des damaligen Königs Albert, Carola von Wasa-Holstein-Gottorp(1833 – 1907). Das insgesamt 340 Meter lange Bauwerk war mit einer 9,60 Meter breiten Fahrbahn mit einer zweigleisigen Straßenbahntrasse und beidseitigen 3,20 Meter breiten Gehwegen ausgestattet. Die Brückenkonstruktion hatte in der Elbe zwei Pfeiler und hatte drei Stromöffnungen. Jeweils sechs vollwandigeiserne Bögen überspannten die Stromöffnungen bei lichten Weiten von 61 Metern im mittleren Bogen und 59 Metern in den beiden benachbarten Bögen. Im Vorlandbereich schlossen am linken Flussufer zwei und auf der anderen Seite vier gemauerte Gewölbeöffnungen an. Als der 2. Weltkrieg schon längst entschieden war, wurden nicht nur andernorts Brücken gesprengt– auch in Dresden hielt man dies für sinnvoll und notwendig. Zwei Bögen der Stromöffnungen sowie zwei rechtselbische Vorlandbögen wurden, um den Vormarsch der Roten Armee zu stoppen, gesprengt. Die Zerstörungen an der Carolabrücke waren wohl intensiver als bei anderen Brücken. Denn auf einen Wiederaufbau der Brücke wurde zunächst verzichtet. 1952 noch vorhandene Reste demontiert bzw. gesprengt. Doch offensichtlich war eine Elbquerung an dieser Stelle immer noch(oder wieder) notwendig… Von 1967 bis 1971 wurde eine neue Brücke errichtet, die bis 1991 den Namen des ehemaligen Dresdner Oberbürgermeister Dr. Rudolf Friedrichs trug. Die Brücke führt mit vier Fahrspuren(Teil der Trasse der B 170) und einem getrennten Gleiskörper der Straßenbahn eine sehr wichtige Nord-Süd-Verbindung im Dresdner Straßenverkehr. Die Brücke ist insgesamt 32 Meter breit und besteht aus drei Überbauten. Es sind Spannbetonhohlkastenbrücken mit dem Gerberträger als Bauwerkssystem in Längsrichtung. Es gibt nur noch einen Strompfeiler, die Elbe wird mit 120 Meter und 95 Meter überbrückt. Die Brücke war in der DDR die Spannbetonbrücke mit der größten Stützweite. Eine wichtige Verbindung im Dresdner Verkehrsnetz zweifelsohne — aber nicht die schönste Dresdner Brücke.