Das erste Problem gibt es schon vor dem Betreten. Die Schränke, die ursprünglich ein Codesystem hatten, kann man nun nur noch mit dem eigens mitgebrachten Vorhängeschloss verriegeln. Meins hatte leider nicht die richtige Form, daher musste ich eins kaufen. Wenn man zu viele Bücher zum Tragen dabei hat, kann man auch gegen Entgelt eine durchsichtige Tüte erstehen. Dafür ist der Eintritt im Gegensatz zur Staatsbibliothek kostenlos. Drinnen gibt es dann ein an den Innenbereich einer Justizvollzugsanstalt erinnerndes Gang– und Treppensystem, was weiter zur etwas unterkühlten Stimmung beiträgt. Plätze findet man nicht immer sofort, aber nach kurzer Suche hat man meistens Erfolg. Es gibt an allen Tischen Lampen und an den meisten Steckdosen. Außerdem werden extra Tischgruppen, an denen für konzentrierteres Arbeiten per Schildchen um Ruhe gebeten wird, angeboten. Daran hält sich aber eigentlich so gut wie niemand, und daher hat man meistens mindestens einen aggressiv tippenden Laptopbesitzer in unmittelbarer Nähe. Erwähnenswert ist außerdem, dass der Bodenbelag extrem quietscht, wenn man darauf läuft. Das trägt weiter zur Ablenkung bei. Unten gibt es ein kleines Café samt Außenbereich, in dem man neben Getränken auch belegte Brote und kleinere Gerichte erstehen kann, die recht durchschnittlich schmecken aber für den Preis in Ordnung gehen.