Mc Trend

Well, simply brilliant. If you can afford a euro in entrance to this museum/​shop and also enjoy military memorabilia — go for it.
It’s one of a kind and the gentleman running the shop has a lot to tell.
It has everything — and more.

Cooler Laden. Sowas hat man nicht alle Tage. Aber nette Bedienung, wenn ma erst mal drin ist

UNGLAUBLICH!
Sie verlangen 1EUR Eintritt?!?
Wieso?!?
Bevor wir Geld bezahlen sollten, hat die gute Frau uns noch gefragt was wir wollen
Ich kann jedem nur von diesem Laden abraten oder ich habe das Konzept nicht verstanden.

Verboten. Was ist es? Happening? Installation? Gedenkstätte? An der Danziger– /​Ecke Senefelderstrasse sind diverse
militärische Ausrüstungsgegenstände sorgfältig mit Vorhängeschlössern und
Ketten an Gitterrosten befest igt. Was zunächst wie eine
originelle Antikriegsinstallation oder ein Traum für Gefängnisfetischisten aussieht,
entpuppt sich bei näherem Hinsehen als die Außendekoration eines Fachhandels
für Militärbekleidung.
Eine schwierige Branche Schon die Benennung zeigt, dass man eigentlich ständig
zwischen den Stühlen sitzt: NATO-​Shop. Army-​Outlet. Dieter’s Bunker. Military Store. Oder, wie hier: MC Trend. Auch die Klientel ist ein tarnfleck-​bunter Strauß Menschen, die aus den
unterschiedlichsten Gründen praktische KJeidung mit Droh– bzw. Vermummungseffekt
mögen: Angler. Jäger. Herren, die keine Damengesellschaft wünschen. Stargate (
) –Cosplayer. (

Menschen,
die schwarze Kleidung (
mit silbernen Aufsätzen mögen. Menschen
mit begrenztem Wortschatz, noch begrenzterer Weltsicht (
) und festem Schuhwerk mit
weißen Schnürsenkeln. Wer mit solchen Menschen Geld verdienen will, ist meist
einer von Ihnen oder hat ansonsten ein Herz für Eigenheiten. So auch hier. Neben der zwanghaften Befestigung der Ware (auch weit über
Kopfhöhe) fällt ein Unterschied zur marktüblichen Gestaltung von
Verkaufsstellen beweglicher Güter gleich an der Tür auf. Sie ist zu. (Siehe Foto unten)
Der Laden ist mitnichten geschlossen. Man kommt bloß nicht rein. Den lesefähigen Teil der potentiellen Kundschaft (sehe oben)
informiert ein Schild am Fenster über den Grund: ‘Nur Einzelabfertigung.
Bitte Klingeln! Please Ring Bell!’ Direkt daneben informieren diverse Piktogramme darüber, was
man dort sonst noch alles nicht darf: Telefonieren, Fotografieren, Essen, Hunde
müssen draußen bleiben und Kinderwagen natürlich auch. Wen das noch nicht abschreckt, der wird darüber informiert,
dass er die Lokalität nur dann betreten darf, wenn er einen Euro Eintrittt
zahlt. Das muss ein Scherz sein, denke ich mir, und drücke beherzt
auf die besagte Klingel. Drinnen steht ein rüstiger Rentner am Tresen und
unterhält sich mit einem Kunden. Keine Reaktion. Ich klingele erneut. Dieses Mal erscheint das weibliche
Gegenstück zum Mann am Tresen an der Tür und weist mit pantomimisch überhöhter
Gestik wiederholt auf das ‘Eintritt 1 Euro’-Schild. Ich führe mit gleicher
Geste meinen Finger wiederholt an meine Schläfe. Der Gestenaustausch könnte damit beendet sein, aber offenbar
siegt doch der Geschäftssinn der Graumelierten. Obwohl (oder weil?) ich augenscheinlich
nicht zur Zielgruppe gehöre, öffnet sich die Tür. Vogel zeigen iss hier nich stellt sie klar. Ich könnte ihr jetzt sagen, dass Bezahlen für Gucken ohne
Leistung hier auch nich is aber ich muss die Welt nicht retten, und so finde
ich ohne weitere Diskussionen — und ohne
zu Bezahlen Einlass in den olivgrünen Muff. Einfach so gucken ist in der Tat
nicht. Was suchen Sie? werde ich befragt. Verhörunerfahren und daher nicht geistesgegenwärtig genug
für eine Antwort, die mir etwas Freiraum verschaffen könnte antworte ich
ehrlich und über meine eigene Zackigkeit irritiert: Lederkoppel. Breit. Schnurstracks werde ich zu einer weiteren Gitterwand
begleitet, an der diverse Ledergürtel unterschiedlichen Zustandes in Reih und
Glied fixiert sind. Einfach so. Vorhängeschlösser waren wohl gerade aus. Das Gesuchte (Feuerwehrkoppel mit Doppeldornschließe) ist
tatsächlich dabei allerdings liegt der Preis gute zehn Euro über dem Preis
beim Ausrüster meines Vertrauens. Als ich dies verlauten lasse,
verstellt mir die Dame den weiteren Weg in den Laden und weist wortlos auf die
Tür. Fazit: Hausmeisters Traum.