Kung Fu Made in China

Der Hammer, kann eure Erfahrung und Professionalität nur weiter empfehlen.

Hinter dem etwas unglücklich gewählten Namen der Schule verbirgt sich ein echtes Juwel in Schöneberg, das sich erst auf den zweiten Blick erschließt.
Zunächst ist Kung Fu nur eine der Sportrichtungen, die hier angeboten werden: Im selben Umfang wird hier Tai Chi betrieben und mehrmals die Woche zudem Qi Gong. Da ich selbst am Kung Fu nicht teilnehme, bezieht sich meine Bewertung nur auf die anderen beiden Bereiche.
Das mächtige Pfund, mit dem die Schule wuchern kann, ist zweifellos Meister Shi Yan Lin. Wer ihn einmal bei der Demonstration von Tai Chi oder Qi Gong erlebt hat, wird große Schwierigkeiten haben, einen anderen Lehrer zu akzeptieren so vollkommen sind seine Bewegungsabläufe. Laut Homepage ist er Shaolin Mönch, bereits als Kind in den Tempel gekommen und somit seit Jahrzehnten am Ausüben der traditionellen chinesischen Kampfsportart.
Wer hier übt, muss zunächst einmal lernen, den Kopf auszuschalten. Von der ersten Sekunde an geht es nur um Bewegung. Es wird nichts erklärt oder erläutert, keine Reden gehalten oder gar eine Philosophie verbreitet. Nein, es werden Bewegungen vorgemacht, die man nachmachen soll. Der Meister ist geduldig (und großzügig) am Korrigieren der Unzulänglichkeiten seiner Schüler. Dabei gilt ganz selbstverständlich: Jeder nach seinem Vermögen.
Trainiert wird in gemischten Gruppen. Der Meister nimmt sich in der Stunde Zeit für die verschiedenen Leistungsstufen und man kann auch als Anfänger an den anderen Schülern sofort sehen, wo man nach einigen oder vielen Jahren ankommen kann. Die Gruppe (Tai Chi) besteht aus mehr Männern als Frauen, alle im Alter zwischen ca. 35 bis über 70.
Ein wenig Schatten gibt es aber auch zu berichten: Schulungsraum und Empfang sind nicht getrennt, so dass manchmal kommende Schüler für Unruhe sorgen. Der Raum liegt an einer lauten Straße, so dass man keineswegs aus dem Großstadttrubel heraus ist (das kann man aber auch als weitere Herausforderung an seine Konzentrationsfähigkeit sehen). Wer einen modernen Wellness-​Tempel erwartet, wird so enttäuscht sein wie der Sinnsucher auf der Suche nach seinem Guru. Wer dagegen auf die Wirkung von Tai Chi und Qi Gong vertraut und einen ausgezeichneten Lehrer sucht, wird kaum einen besseren Ort finden.
Die Schüler lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Die Kung Fu Leute sportlich orientiert, eher laut und jünger, und die Tai Chi Leute, gesundheitsorientiert, eher ruhig und älter. Die Atmosphäre ist ausgesprochen freundlich, heiter aber nicht albern.
Der Titel der Schule, um zum Anfang zurückzukehren, ist daher etwas unglücklich, weil Kung Fu Made in China den wichtigen Teil Tai Chi und Qi Gong unterlässt und zudem ein wenig billig wirkt (zumindest für mich war das zunächst ein Hindernisgrund). Aber mittlerweile wurde er ja glücklicherweise geändert.
Kurzum: Ein echter Tipp

Bin im Internet auf die Seite dieses Kung Fu Vereins gestoßen. Dort stand das man jederzeit zu einem kostenlosen Probetraining vorkommen kann, selbstverständlich nur dann wenn Kurse stattfinden.
Mein Interesse galt vor allem dem Kung Fu, das ich schon mehrere Jahre betrieben habe, ehe der innere Schweinehund wieder die Überhand gewann.
Jeden Tag findet hier Training statt, außer Sonntags. Deshalb konnte ich mir den Tag quasi aussuchen.
Spontan entschloss ich mich dann an einem Mittwoch mal vorbei zugehen, und mir persönlich ein Bild zu machen. Ich bin schwer begeistert von dem Trainer, ein echter Shaolin Meister namens Shi Yan Lin. Er beherrscht und unterrichtet Wu Shu, Tai Chi und alle möglichen Formen des Kung Fu, und er ist guut!
Auf jeden Fall ist denen meine Mitgliedschaft sicher.

Nützlich und hilfreiche Info für alle, die auf der Suche nach Kung Fu unterricht sind.

Wenn ich Seminare in Berlin gebe, bin ich am liebsten bei Shi Yan Lin. Er hat eine schöné und große Kung Fu Schule und unterrichtet auch Taiji für Erwachsene und Kinder.