Heinrich-von-Stephan- Oberschule

(für alle eventuellen Fehler entschuldige ich mich im Voraus, da
Deutsch nicht meine Muttersprache ist) Mein Sohn geht auf die HvS Schule nun seit 1,5 Jahren. Eigentlich hatte
er keine Voraussetzungen gehabt, um mit seinen Noten durchzukommen und wurde
wohl gelost oder in einem anderen Verfahren ausgewählt. Auf der Grundschule
hatte er große Schwierigkeiten durch seine leichte Entwicklungsstörung und ADS
(ohne H), hatte SEHR schlechte Noten und die Hausaufgaben und Vorbereitungen
für die Klassenarbeiten waren für die ganze Familie nur noch eine Qual! Es war mir klar, dass in einer normalen Schule so ein Kind sehr
schnell untergeht. So habe ich angefangen eine passende Reformschule /​Demokratische
Schule /​Waldorfschule zu suchen, die ja alle individuelle Förderung
versprechen. Auf die HvS Schule wurde ich durch Grundschulklassenlehrerin
meines Sohnes hingewiesen. Und je mehr ich über diese Schule recherchierte,
desto größer war mein Wunsch, mein Kind unbedingt auf diese Schule zu schicken. Ich muss zugeben, dass manches viel zu schön klingt, was Schulleben,
Ablauf des Unterrichts und Konzept betrifft und ich war sehr skeptisch, ob das
nun tatsächlich alles stimmen kann und im realen Leben funktioniert. Außerdem war
es mir etwas komisch, dass in den ⁷⁄₈ Klassen hauptsächlich die Klassenlehrer
den Unterricht durchführen und nicht die Fachlehrer (Wir unterrichten die
Kinder und nicht die Fächer). Überhaupt als sehr kritischer und skeptischer
Mensch, hatte ich viele Bedenken. Aber mit der Zeit wurde deutlich, dass es
nicht nur schöné Worte und hübsche Konzepte, sondern harte Arbeit und durchgearbeitete
Strategien sind. Für mich steht fest: Die Wirklichkeit ist noch schöner, als in den
Präsentationen dargestellt wird. Es gibt natürlich auch Konflikte und Schwierigkeiten, aber die
werden sofort aufgegriffen und zusammen besprochen/​beseitigt/​gelöst. Die Lehrer
melden sich meist am gleichen Abend telefonisch, falls irgendwelche
Unstimmigkeiten aufgetreten sind. Kritik gegenüber ist die Schule sehr offen.
Reaktion ist schnell und konsequent. Es gibt wöchentlich Elternbrief, wo das Wichtigste aus der
vergangenen Woche festgehalten wurde: Noten, Erfolge, Hinweise, Lob,
Bemerkungen über Vollständigkeit der Materialien, Verspätungen usw. Ich bin mir jedes Mal bewusst, dass ich mich wie eine Fanatikerin
anhöre, wenn ich über DIE Schule spreche, aber ich kann auch gar nicht anders!
(übrigens, an dem Tag der offenen Tür habe ich genauso über die Eltern, deren
Kinder bereits die Schule besuchten, gedacht! Die Begeisterung erschien mir
übertrieben und ich hatte leichtes Gefühl, in die Sekte geworben zu werden.) Hier ist mein Sohn aufgeblüht! In Mathe wurde er zu einem der
stärksten seiner Klasse! (absolutes Hassfach in der Grundschule. Mit größten
Bemühungen an die Durchschnittsnote 4 – 5 gekrochen. Sogar ein Nachhilfelehrer
war machtlos) Auch in anderen Fächern befindet sich mein Sohn nun auf einem
guten Realschulniveau, was frühe absolut nicht denkbar war! Seit dem er auf der
Schule ist, konnten wir uns endlich von allen Nachhilfelehrern (DE, EN, Ma),
die uns viele Jahre begleitet haben, verabschieden. Die Atmosphäre in der Schule ist sehr angenehm und entspannt. Das merkt
man deutlich, wenn wir zu einem Elterngespräch vorm Unterricht in der Schule
ankommen und auf die Lehrerin warten (oder haben wir jedes Mal Glück??). Alle sind
ruhig, es gibt keine rennende, schreiende und tobende Jugendliche. Alle grüßen
sich freundlich mit Namen und es klingt nicht bemüht sondern äußerst
selbstverständlich. (Mein Sohn hat mir neulich begeistert erzählt, dass der
Direktor ALLE Schüler kennt und jeden mit Namen grüßt!) Die Klassen werden sehr überlegt und ausbalanciert zusammengestellt,
so dass jede Klasse sehr homogen erscheint (es wird angestrebt in einer Klasse
ungefähr gleich viele Jungen wie Mädchen, starke und schwache Schüler, stille und
unruhige Kinder usw. zu sammeln). Es ist praktisch ausgeschlossen, dass in
einer Klasse nur schwierige oder nur leistungsschwache Kinder abgeschoben oder
durch unglücklichen Zufall zusammengestellt werden. 2 beste Freunde meines Sohnes sind ebenfalls auf die HvS Schule
gekommen und bestätigen dies für deren Klassen auch komplett. Die Kinder gehen sehr gerne zur Schule (ich spreche jetzt über ⁷⁄₈
Klassen. Es mag sehr wohl sein, dass die ältere Kinder doch etwas fauler
sind. Werde ich noch erfahren), es gab bis jetzt keine außerordentliche
Vorfälle zwischen den Kindern, kein Mobbing, keine Schlägereien usw. Ich könnte noch sehr lange begeistern von der Schule berichten,
aber irgendwann muss auch Schluss sein! Ich bin überglücklich, dass mein Sohn diese
Schule besuchen darf! Vielen Dank an alle, die so hart arbeiten und aus der
Schule das machen, was die ist! Es stimmt, dass der Weg zur Schule etwas kompliziert und unbequem
ist. Aber sogar dafür gibt es von mir keinen Sternabzug! Die Homepage der Schule ist stets aktuell und es gibt sehr viele Informationen über die Schule, die Geschichte, die

Erreichbar ist diese Schule zu Fuß, mit Rad oder dem Bus M27, den manche Berliner für die unpünktlichste Linie Berlins halten. Damit fällt diese Schule für einen größeren Einzugsbereich aus.
Was sehr schade ist. Denn am Tag der offenen Tür am 16.11.2012 präsentierte sich ein unglaublich symphatische Schule.
Was jeden sofort überzeugt, ist, dass die Schule mit zwei Klassenlehrern pro Klasse arbeitet und auch in den meisten Unterrichtsstunden zwei Lehrer anwesend hält.
Es ist eine staatliche Schule, aber man glaubt ihr, dass Sie den reformpädagogischen Ansatz ernst meint und nicht als Etikett sieht. Der Stundenplan dieser Ganztagsschule wechselt zwischen 90 Minutenblöcken und längeren Pausen. Zum Beispiel gibt es jeden Tag gibt es 20 Minuten Sportpause.
Die Möglichkeit zum Abitur direkt an der Schule besteht, dieser Bereich wird aber noch aufgebaut.
Die Schule nimmt ¹⁄₃ Kinder mit Gymnasialempfehlung, ¹⁄₃ mit ISS-​Empfehlung und ¹⁄₃ Kinder Hauptschulempfehlung (heißt jetzt wohl berufsqualifizierender Abschluss) auf. Das sollte eigentlich eine gute Mischung ergeben.
Zentral ist das projektorientierte Lernen und das spiegelt auch der Stundenplan wieder, der nicht Fächer ausweist, sondern Lernwerkstätten und Lernbüros. Schwerpunkt ist aber Deutsch und Mahte, hier ist jeden Tag eine kleinere Einheit vorgesehen.
Das Schulhaus ist ein massiger Altbau, wie so alte Schulen in Berlin eben sind.
Die Klassenräume sind fürs projektbezogene Lernen hergerichtet und deshalb fehlt auch die Tafel.
Die Lehrer und die Schüler waren sehr symphatisch.
Eine gute Schule.