Eigentlich bin ich gerstern eher zufällig im La Scala gelandet. Wir waren auf dem Weg zur Karaōke Bar gleich nebenan, waren aber zu früh da und hatten Hunger. Gesagt getan haben wir uns ins unbekannte gestürzt und ich muss sagen, ich war wirklich sehr positv überrascht. Beim Eintreten geht man eine kleine Stiege in den gemütlichen Gastraum hinunter. Dieser teilt sich nach links und rechts auf(Nichtraucher-/Raucherbereich) und in der Mitte ist eine Theke an der die Kellner die Getränkebestellungen bearbeiten. Da es eine Art Halbstock-Keller ist(??) ist das Restaurant nicht sehr groß, aber ich habe selten ein Lokal gesehen, das SO liebevoll eingerichtet war! Wirklich fantastisch. Die Deckenbögen waren bemalt und teils mit Stuck verziert, in der Wand mir gegenüber war eine kleine Nische eingelassen in der eine römische Göttin über mich wachte und der leicht gräulich wirkende Parkettboden im Fischgrätmuster strahlte eine urige Gemütlichkeit aus. Alles in allem merkt man sofort, dass dies keine einfache Pizzaria ist, sondern sich wirklich Mühe gibt, dem Gast einen gewissen Standard zu bieten, eben wie es sich für ein Ristorante gehört. Entsprechend freundlich und zuvorkommend war unser Kellner und das Essen war auch Ruckzuck da und noch sehr heiß. Ich hatte mir Spaghetti Bolognese bestellt(mein Standard Essen, wenn ich zu einem neuen Italiener gehe, damit ich vergleichen kann) und mein Begleiter eine Pizza Spinaci mit Feta. Meine Spaghetti waren auf den Punkt genau al dente gekocht und ich war sehr positiv überrascht darüber, dass die Sauce nicht zur hälfte aus Fett bestand, wie anderswo zum Teil üblich. Der Teller war nett angerichtet, ich bekam auch unaufgefordert Parmesan dazu(ja, man wollte mir das auch schon mal verweigern und erst auf Nachfrage servieren.) und der Geschmack war wirklich hervorragend. Gut, ich bin persönlich kein Fan von«al dente», sondern hab es gern etwas weicher, aber da kann das Restaurant ja nichts dafür. Für mich also ein absolutes Highlight. Mein Begleiter war leider nicht ganz so begeistert. Ihm war es zu schick für gleich nach der Arbeit und seine Pizza fand bei ihm auch nur mäßigen Anklang. Ansich war die Pizza sehr gut, mit dünem knusprigen Teig, großen Spinatblättern und … und das hat ihn am meisten gestört… sehr großen Stücken Feta. Aber die kamen sogar mir etwas groß vor. Ich vermute zwar, dass das bei Restaurants in gehobenen Klassen üblich ist, weniger Zutaten zu nehmen, dafür aber größer(hab ich zumindest schon öfter beobachtet), aber wer schon mal Feta pur gegessen hat weiss, dass ein zu großes Stück alle Geschmacksnerven im Mund verklebt und man nichts anderes mehr schmeckt als den leicht salzigen Geschmack des Käse. Trotzdem bleibt das Gefühl, eine kleine Perle gefunden zu haben und ich hoffe sehr, ich komme bald mal wieder dort hin. Denn auch wenn der Preis leicht gehoben ist(Spaghetti Bolognese, Pizza Spinat und 2 Cola light um 21 Euro), war es mir jeden einzelnen Euro wert. Vielleicht besuche ich das La Scala auch im nächsten Sommer nochmals, denn beim hinaus gehen habe ich an der Hauswand eine eingerollte Markise entdeckt und was gäbe es schöneres als nach einem Besuch im nahe gelegenen Museumsquartier an einem lauen Sommerabend gemütlich bei einem Glas Rotwein und einer Pizza draußen zu sitzen?
Papa P.
Place rating: 4 Hamburg
Nett und unkompliziert. Pizza immer noch lecker mit dünnem Boden. Ein Stern Abzug gibt es dafür, dass man uns ohne Vorwarnung einen Tisch im Raucherbereich gegeben hat.
Dashoe
Place rating: 5 Wien, Österreich
Speisen: Ein Muss für jeden, der auf Pizza mit dünnem Boden steht; gut belegt, moderat im Preis(vor allem mit Blick auf die Lage), exzellent im Geschmack. Mit den anderen Speisen habe ich noch keine Erfahrungen gemacht. Mein persönlicher Tipp: Pizza Spinaci e Pecorino mit extra Speck. Der Schafkäse zergeht auf der Zunge! Getränke: Biertrinker werden etwas enttäuscht sein: nur eine Sorte vom Fass(Gösser) sowie alkoholfreies und Weizenbier aus der Flasche. Die Weinkarte kann dafür umso mehr: Nicht nur die die üblichen Verdächtigen Europäer + Chile, sondern auch eine schöné Auswahl namhafter und(noch) nicht so bekannter Österreicher. Restaurant: sehr angenehmes Ambiente und erholsam aufgeräumtes Interieur, abseits der verwinkelten und schummrigen Gemütlichkeit eines Lieblings-Italieners um die Ecke. Die Bedienung ist schnell, akkurat und angenehm höflich und beherrscht darüber hinaus perfekt diese bestimmte Mischung aus leicht genervter Austrahlung und herzlicher Geste. Persönliches Resümee: Neben dem Rossini mein zweiter Favorit unter den Italienern in Wien.