Franziskanerplatz

Wiens vielleicht schönster Platz: Der Franziskanerplatz in der Innenstadt. Mittlerweile befinden sich dort bereits gut fünf verschiedene Lokale, wobei für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Mein persönlicher Favorit, über den ich hier ja bereits ausführlich berichtet habe, ist der Tramezziniladen namens Expedit Van Veinsten, der sowohl guten Kaffee als auch ein umfangreiches und vielseitiges Angebot an Tramezzinis bietet. Auch zu empfehlen wäre Hanno Pöschls Kleines Café, das nur ein paar Meter weiter in angenehm heimeliger Atmosphäre Raum für Gespräche bei gutem Kaffee bietet.
Für den großen Hunger wäre das Restaurant Immervoll sehr geeignet. Das Lokal selbst befindet sich zwar in der Weihburggasse (und ist wirklich immer voll!), der Schanigarten dazu ist aber ebenfalls am schönen Franziskanerplatz. Wer mehr Lust auf italienische Küche hat, dem würde ich zur Trattoria «La Norma» raten, die auch nur ein paar Schritte entfernt ist und ein Ort für gemütliche oder auch romantische Abendessen sein kann.
Was mich neuerdings etwas an dem Franziskanerplatz stört, ist der Schanigarten, der zum neu eröffneten Restaurant «Artner» gehört. Früher gefiel mir die Tatsache, dass sich direkt am Franziskanerplatz zwei Lokale («Immervoll» und «Kleines Café») befinden, und zwei in Richtung Singerstraße, aber dennoch am Franziskanerplatz («Van Veinsten» und «La Norma»). Der Schanigarten des Restaurants «Artner» scheint nun diese Idylle ein wenig zu stören, da es genau den Platz zwischen «Kleinem Café» und «Van Veinsten» einnimmt — nun ist zwischen den Lokalen nicht mal mehr eine Stuhlreihe Platz. Dies führt dazu, dass man sich oft nicht auf die Stühle des Lokals setzt, das man eigentlich besuchen will, oder die Toilette in dem Lokal aufsucht, das am nächsten ist (welches aber oft nicht das ist, in dem man gerade etwas konsumiert).
Es wird also etwas voll, hier auf Wiens schönstem Platz (keine Widerrede!) — aber wenn an einem sommerlichen Frühabend hier in einem der Schanigärten platznimmt und bei man bei einem guten Kaffee die Sonne langsam hinter der Franziskanerkirche verschwinden sieht und der ganze Platz in wohlig-​warmes goldgelbes Licht getaucht wird, ist’s fast unnatürlich, fast kitschig, auf jeden Fall aber: Wunderschön.

Dieser Platz gehört zu den schönsten Plätzen Wiens. Das kann ich ohne Zweifel sagen. Nicht das ich alle Ecken und Enden, Plätze, Gassen und Straßen Wiens auswendig kenne, aber der Franziskanerplatz ist kaum übertreffbar, dessen bin ich mir sicher.
Biegt man am Stephansplatz in die Weihburggasse und folgt ihr konsequent erreicht man den Franziskanerplatz. Ich bin das erste Mal an einen meinen Stadtspaziergängen vorbei gekommen. Ich hab mich ein wenig mit der Distanz verschätzt und wollte von der Wipplingerstraße zum Schwarzenbergplatz. Nach 20min Fußmarsch bin ich dann hier angelangt und trotzt Eile musste ich einfach stehen bleiben. Diese Neuentdeckung hat mich sogleich auch für die schon zurückgelegte und noch zurücklegende Strecke entschädigt.
Kopfsteinpflaster ist natürlich ein Muss bei stimmungsvollen Plätzen. Zudem war er verlassen, was ja eher seltener vorkommt, aber es war ein kalter Tag im Februar. Das kleine Café, einladend und verlockend an der einen Ecke, die Franziskanerkirche in der anderen. Schlicht aber dominant. Der Rest begrenzt von barocken Häuserfronten.
Im Sommer würde man sich an einen der zahlreichen Tische am Platz setzen und die Zeit genießen. Alles genauer betrachten und die Stimmung aufsaugen. Da es Februar war ging ich nur am Platz entlang und dann weiter. Aber mit dem festen Vorsatz bald wieder zu kommen.

Der Franziskanerplatz ist für mich einer der schönsten Plätze Wiens. Noch im Zentrum, aber trotzdem ein wenig abseits des Getummels von Kärntnerstraße oder Graben.
Die Franziskaner Kirche ist von außen eine eher schlichte, aber innen wird man vom Prunk und Glanz beinahe erschlagen. Auf jeden Fall einen Blick wert.
Wenn man sich eine Pause gönnen und ein wenig in der Sonne sitzen will, kann sich an den kleinen herzigen Brunnen oder in einen der Schanigärten setzen. Artner, Immervoll oder Kleines Café, alles sehr empfehlenswert und stimmig. Die Tische versmischen sich aber ein wenig. Es fällt einem schon schwer den Überblick zu behalten, aber spätenstens wenn der Kellner kommt, weiß man zu wem man sich gesetzt hat.