Jedes Mal, wenn ich in Thalgau zu Besuch bei meinem Vater bin, gehen wir zumindest ein Mal ins Calouba. Dieses Lokal gibt’s schon ein paar Jahre, dann hat der Thalgauer Bürgermeister das gesamte Gebäude gekauft, sein Geld hineingesteckt, einen Innenarchitekten ausschließlich das Beste vom Besten in diesem Lokal verbauen lassen und der ehemalige Pächter ist nunmehr der Geschäftsführer. Nun trägt es den Namen«Calouba Californian Restaurant», die Inneneinrichtung kann sich wirklich sehen lassen, es passt alles perfekt zusammen. Nun war es wieder soweit — Steak-Essen war angesagt! Wir bekamen einen Fensterplatz, es waren teilweise Sofa-Sesseln beim Tisch, aber wir konnten diese zum Glück gegen«normale» Sessel(sahen aus wie ein Sattel ohne Knauf, für mich waren sie nicht sonderlich gemütlich, weil keine Lehne vorhanden) austauschen, sonst hätten wir gar nicht essen können, weil die Tischplatte viel zu hoch gewesen wäre. Das Lokal war g’steckt voll, sehr viel junges Publikum zwischen 18 und 25 war zugegen, selbst an der Bar gab es keinen freien Platz mehr. Nach ca. zehn Minuten Wartezeit kam ein Kellner, um unsere Getränke aufzunehmen. Ich bestellte einen Hugo(Prosecco, Holunderblüten-Sirup, Minzeblätter, Limettenscheibe, Soda), weil ich bereits wusste, dass dieser hier super gemacht wird, meine Begleitungen bestellten allesamt weiße G’spritzte. Das Essen wurde bestellt und dann begann die Wartezeit. Zwischendrin bekamen wir ein paar Brotscheiben(die Rinde war leider steinhart) mit Olivenöl und Kräutern hingestellt. Kurz bevor wir das Essen bekamen, bestellten ich und mein Freund uns noch zwei Rotweine, ich einen«Merlot Eagle Peak» vom kalifornischen Weingut«Fetzer»(EUR3,70) und mein Freund einen Blaufränkischen vom burgenländischen Weingut Richard Goldenitz(EUR3,70). Beide waren einen Tick zu warm aber durchaus genießbar. Ungefähr nach 45 Minuten wurde dann endlich das Essen serviert. Wir haben es aber akzeptiert und es war nachvollziehbar, weil das Lokal wirklich wahnsinnig überfüllt war, die Armen sind fast nicht mit Getränke einschenken nachgekommen. Laut Aussage meines Vaters hat das Calouba seit der Neueröffnung im Mai 2015 keinen einzigen Tag geschlossen gehabt(außer vom 24.-26.12.) und es war fast jeden Tag voll. Mein 250g-Rinder-Filetsteak(EUR23,90) war butterzart, die Qualität des Fleisches erstklassig, perfekt medium gegart und auch das 250g Filet meines Freundes medium-rare war auf den Punkt getroffen. Das 300g Rib-Eye-Steak(EUR27,90) meines Vaters war auch großartig. Die King Prawns(Preis weiß ich leider nicht mehr) meiner Stiefmutter dürften auch sehr lecker gewesen sein, sie hat jedenfalls nichts übrig gelassen, sie hat aufgrund wenig Hunger aber auch nur eine kleine Portion bestellt. Alle Steaks werden mit zwei Gratis-Beilagen nach Wahl und drei verschiedenen Saucen, wobei ich nur das Ketchup gekostet habe, serviert. Die Rosmarinkartoffeln, Speckbohnen, Maiskolben und Spicy Wedges konnten allesamt überzeugen, es war nicht zuviel und nicht zuwenig. Das Fleisch samt Beilagen wurde auf heißen Steinplatten gebracht, was den Vorteil hatte, dass es nicht so schnell auskühlte. Weil wir anschließend noch nicht nach Hause wollten, genehmigten wir uns noch Cocktails. Ich orderte meinen heißgeliebten Tequila Sunrise(mit einer Himbeere, einer Heidelbeere und einer mir unbekannten orange-gelben Frucht am Steckerl), mein Freund bestellte sich einen White Russian(The Big Lebowski lässt grüßen), mein Vater nahm einen Swimming Pool, weil er Kokos in sämtlichen Variationen vergöttert und meine Stiefmutter ließ sich vom Calouba Special überraschen, welcher sich als Caipirinha herausstellte. Alles in Allem war es ein gelungener Abend. Die Bedienung war flott und freundlich, das Essen super, Getränke wohlschmeckend, die 60er Jahre Songs(Beach Boys, Elvis, Chubby Checker, Beatles, Bill Haley & Co.) in angenehmer Lautstärke sorgten für den Extra-Wohlfühl-Faktor(ich bin Fan dieser Zeit und auch dieser Musik) und die Preise sind allesamt sehr fair kalkuliert, das dürfte auch der Grund sein, warum sehr viele junge Leute den Weg hier her finden. Das nächste Mal werden wir Burger, Spare-Ribs und Nudelgerichte in Angriff nehmen. Wenn das Calouba-Team jetzt noch das Weiß– und Rotwein-Sortiment erweitern würde und das Problem mit der Belüftung in den Griff bekommt(zeitweise steht unangenehmer Toilettengeruch in der Luft, das geht gar nicht), steht einer 5-Sterne-Bewertung nichts mehr im Wege!
Alexander H.
Place rating: 4 Meidling, Wien, Österreich
In der Gemeinde Thalgau bei Salzburg gibt es seit kurzem ein tolles neues Restaurant. In so einer bäuerlich geprägten Gemeinde ein mutiges Konzept. Kalifornien ist jetzt in Thalgau daheim. Ich nehme an, das hier ein Restaurant Architekt am Werk war, der ein komplettes Konzept erstellte und dann umsetzte. Bei der Eröffnung ging leider bei der Reservierung etwas schief und wir bekamen einen Platz bei der Bar, zwar mit hohem Tisch, aber für 4 Leute ungeeignet zum Essen. So tranken wir nur einen Cocktail und machten Platz für weitere Gäste, da an diesem Abend das Lokal brechend voll war. Ärgerlich war, das ettliche junge Leute bessere Tische bekamen, die gar nichts aßen. Diesmal waren wir nur auf einen Eisbecher. Der war in Ordnung. Kein Eis-Highlight aber ganz gut. Heraussen konnte man nicht sitzen und das Eis genießen, da sofort Wespenschwärme über das Eis hereinbrachen. Wir setzten uns dann ins Innere. Ich hoffe beim nächsten Besuch in Thalgau, das wir einmal ein Steak kosten können. Ich hoffe das sich dieses gewagte Konzept in Thalgau hält und erfolgreich ist. Auch solch konservativ bäuerliche Gemeinden brauchen einmal etwas Frisches. Achja, etwas was ich wieder hart kritisieren muß sind die abgehobenen Weinpreise. Ein hundsnormaler Gelber Muskateller vom Polz, das Achtel um € 4,40 Ein Grüner Veltliner vom Nigl in Krems € 3,80