Gmunden besitzt ein österreichweit einzigartiges Naturjuwel aus der letzten Eiszeit, das selbst vielen Bewohnern nicht bekannt ist den Krottensee. Der See ist vor allem biologisch und geologisch von Bedeutung. Er liegt in der Nähe des Schlosses Cumberland, die Gehzeit vom Stadtzentrum zum See beträgt ca. 10 Minuten. In der letzten Eiszeit, der Würm-Eiszeit(vor über 115.000 bis 10.000 Jahren), überzog der riesige Traungletscher große Gebiete des Tals der Traun. Am Ende der Eiszeit zog sich der Gletscher zurück und hinterließ an seiner Stirn riesige Eisblöcke. Spätere Moränen bedeckten sie zur Gänze. Beim Abschmelzen in der nacheiszeitlichen Wärmeperiode entstanden Hohlräume, die dann einbrachen, sogenannte Tot-Eis-Löcher. Diese Eislöcher sind rund um Gmunden, Altmünster und Pinsdorf anzutreffen, bis auf den Krottensee sind alle Eisseen verschwunden. Die Wanne des Krottensees ist auch das größte Tot-Eis-Loch, 600 m lang und 260 breit. Mit der Zeit verlandete der See, Torfmoose und Schwingrasen bildeten sich. In der Mitte entstand eine Moorinsel, die man nicht betreten kann. Diese schwimmende Insel besteht aus verfallenen und lebenden pflanzlichen Organismen nun ein einmaliger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. So wachsen hier eine fleischfressende Pflanze der Sonnentau und eine Zuchtform des Rhododendrons. Im See leben Fische, wie z.B. Karpfen oder Hechte, Insektenlarven und Weichtiere. Im umgebenden Flachmoor-Wald wachsen seltene Bäume und Pflanzen. Erst sehr spät, im Jahr 2005, wurde der Krottensee als geschützter Landschaftsteil von der OÖ. Landesregierung unter Schutz gestellt. Es blieb leider nur noch ein verstümmelter Rest des Naturjuwels, rund um den See entstanden Häuser und Gärten und die Umgebung wurde als Schuttablageplatz genutzt. Die Gmundner behandelten dieses Naturjuwel leider alles andere als pfleglich. Auf einem kleinen Rundweg kann man den See und die Verlandungsstellen erkunden, viele Schautafeln erklären das Entstehen des Sees und geben Auskunft über die Tier– und Pflanzenwelt. Die vielen Bänke laden zum Verweilen und Beobachten der Natur ein.